Mit diesem Beitrag über die Wertewelten der zehn reichsten Privatpersonen in Deutschland möchte ich die ethischen Antriebe aufzeigen, denen diese Personen unterliegen bzw. jene Optionen aufzeigen, die sie haben. Wie ich bereits in den Erläuterungen zum Prinzip der Entwicklungsspirale dargestellt habe, beinhaltet diese Darstellung keinesfalls eine Durchleuchtung der einzelnen Person, sie ist keine Erweckung von Neid oder Hass – aber sie ist der Versuch, die Wertewelten exemplarisch zu erfassen, in denen sich eine Armuts- und Reichtumsdebatte und darüber hinaus eine Demokratisierung der Gesellschaft bewegen muss.Bereits die Erstellung regelmäßiger Berichte über Armut und Reichtum in Deutschland durch die Bundesregierung ließ bis 2001 auf sich warten, nachdem sich Deutschland auf dem Weltsozialgipfel 1995 in Kopenhagen hierzu verpflichtet hatte. Bisher sind vier Berichte erschienen, die jedoch eher als Armutsberichte, denn als Armuts- und Reichtumsberichte zu bezeichnen sind. Ein Grund hierfür liegt darin, dass Armut nahezu perfekt verwaltet wird und deshalb sehr viele Daten hierzu bei den staatlichen Stellen vorhanden sind. Für Reichtum gilt eher das Gegenteil – dank Steuerschlupflöchern, fehlender Besteuerungsgrundlagen und mangelnder Steuerehrlichkeit. In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass Arbeitnehmer, Rentner und Häuslebauer bzw. Wohnungseigentümer gar keine Möglichkeit haben, dem Finanzamt nenenswerte Steuerbeträge vorzuenthalten, da über ihre Einkommensverhältnisse ein reger Informationsaustausch zwischen Finanzämtern, Arbeitgebern, Rententrägern usw. existiert.
Unter den von der Zeitschrift Forbes aufgeführten 100 reichsten Menschen der Welt (2015) befinden sich 10 Deutsche. Es handelt sich dabei um drei lebende Mitglieder der Familie Albrecht, sowie den 2014 verstorbenen Aldi-Discount-Pionier Karl Albrecht, um drei Mitglieder der Familie Quandt, die im Besitz von nahezu 50% der Anteile an der Automobilfirma BMW sind, um die Inhaber der Einzelhandelsunternehmen Lidl und Otto sowie um den Vorstandsvorsitzenden des Maschinenbauunternehmens und Autozulieferers Schaeffler. In der unten stehenden Einzeldarstellungen sind die Werteprofile, denen diese Unternehmer und Kapitaleigner auf der Grundlage ihres „Fußabdrucks“, den sie im Internet hinterlassen, unterliegen, aufgeführt.
Aus der Gruppe der 10 untersuchten Milliardäre heben sich lediglich Karl Albrecht Jun. (dunkelrote Säule), Michael Otto (grüne Säule) und Susanne Klatten (blaue Säule) bezüglich werterelevanter Informationen deutlich ab.
Ein Vergleich der Wertewelten (siehe Diagramm links) zeigt einige markante Unterschiede, auf die in den Einzeldarstellungen eingegangen wird. In der Mehrzahl dominiert das für die westliche Welt bestimmende Orange – jedoch ist auch hierbei hinsichtlich des Verhältnisses zu anderen Wertememen eine Differenzierung erforderlich. Während in fünf Fällen andere Wertesysteme gegenüber Orange nahezu überhaupt nicht ins Gewicht fallen und damit weit über der graduellen Ausprägung für Gesamtdeutschland liegen, ist für Beate Heister, Dieter Schwarz und Theo Albrecht Jun. ein gestreutes Wertespektrum vorhanden, das Ähnlichkeiten mit dem Gesamtbild für Deutschland aufweist. Hierbei ist zu beachten, dass der Mittelwert für Rot in der unteren Grafik stark durch den Extremwert für Georg Friedrich Wilhelm Schaeffler verfälscht wird.
Auffallend an dieser Übersicht ist, dass sich die 10 Milliardäre auf nur fünf Unternehmen verteilen, von denen allein drei Einzelhandel betreiben und die übrigen zwei in der Autobranche Geld verdienen. Hierin drückt sich auch der hohe Industrialisierungsgrad Deutschlands und ein hoher Wohlstand aus.
Karl Albrecht (†) übernahm gemeinsam mit seinem Bruder Theo nach dem zweiten Weltkrieg den kleinen Krämerladen seiner Mutter in Essen. Sein Vater war Bergmann. Die Brüder erweiterten schon bald das Geschäft nach ihrem Konzept äußerster Kostenminimierung. Die neuen Filialen eroberten zunächst die Städte entlang des Rheins und weiteten sich unter dem Namen „Aldi“ von hier in die Fläche aus. Die zunächst auf die Betriebskosten angewandte Firmenphilosophie führte schließlich zu einem agressiven Preiswettbewerb auf dem Lebensmittelmarkt und bescherte den Brüdern an rasantes Wachstum. Im Jahr 1961 erfolgte daher eine räumliche Aufteilung der Unternehmensaktivitäten in die Bereiche Aldi-Nord (Theo Albrecht) und Aldi-Süd (Karl Albrecht). Die Auslandsaktivitäten wurden ebenfalls aufgeteilt: Aldi-Süd bekam Amerika, Australien und Großbritannien zugeordnet, Aldi Nord bekam die Rechte für das europäische Festland. Vor allem die Auslandsgeschäfte von Aldi-Süd erbrachten große Gewinne, die Karl Albrecht zum reichsten Menschen Deutschlands machten. Karl Albrecht starb am 16. Juli 2014 im Alter von 94 Jahren.
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Georg Friedrich Wilhelm Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann sind die Eigentümer der Schaeffler Gruppe, eines der weltweit größten Hersteller von Kugellagern und Maschinenkomponenten. Die Unternehmensgeschichte Schaeffler beginnt mit dem Kauf der Anteilsmehrheit an dem Plüsch- und Teppichhersteller Davistan AG im Jahr 1939 oder 1940.. Während des zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen Textilien für die Wehrmacht und Nadellager für Panzerketten, die die Grundlage für den Erfolg des Unternehmens wurden. Zum wirtschaftlichen Aufstieg des Unternehmens hat in dieser Zeit auch der Einsatz von Zwangsarbeitern beigetragen. Nach dem Krieg fand das Unternehmen mit der Weiterentwicklung der Kugellagertechnik einen Neueinstieg in die Metallverarbeitung und damit in den aufblühenden Auto- und Maschinenbau. Georg F. W. Schaeffler trat nach dem Anwaltsexamen im Jahr 2000 in die Anwaltskanzlei Haynes & Boone in Dallas /Texas ein (über 500 Anwälte an mehreren Standorten in den USA, Lateinamerika und Asien), wo er als Wirtschaftsjurist tätig war. Ab 2006 brachte er sich dann wieder verstärkt in die Belange der Schaeffler-Gruppe ein. Das Werteprofil des Firmenlenkers Schaeffler reduziert sich auf die Wertememe Rot, Gelb und Türkis und stellt damit eine Eigentümlichkeit dar, die durch zwei Umstände erklärt werden kann: Neben dem verstorbenen Karl Albrecht und der Albrecht-Erbin Beate Heister gehört Georg Friedrich Wilhelm Schaeffler zu den drei Milliardären, über die nahezu keine werterelevanten Informationen aus dem Internet zu gewinnen sind. Die Öffentlichkeitsscheu von Karl Albrecht ist legendär, die seiner Tochter Beate Heister ist verständlich, die Schaefflers dagegen rätselhaft. Allerdings ist das – wenn auch wahrscheinlich verzerrte – Wertebild durchaus plausibel. Spuren starker Einflüsse auf die Familie Schaeffler reichen von den Verstrickungen in das Nazi-Regime über den rüden Umgang mit Arbeitnehmern anläßlich der feindlichen Übernahme der Continental AG und die Weltfinanzkrise im Jahr 2008 bis zu immer wiederkehrenden Meldungen von Gewerkschaftsseite über die Ausbeutung von Arbeitnehmern. Die durch Gelb ermöglichte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ist ebenfalls in der Firmengeschichte nachvollziehbar – von der Textilproduktion in Polen bis zum Autozulieferer im mittelfränkischen Herzogenaurach. Schließlich kommen globale Sichtweisen in Türkis hinzu, die nicht nur mit den Schaeffler’schen Unternehmungen zu tun haben werden – aber sicher auch damit, als drittgrößtem Autozulieferer der Welt -, sondern zu einem erheblichen Teil auf die Anwaltstätigkeit Georg F. W. Schaefflers zurückzuführen sein werden. Es ist davon auszugehen, dass die Wertewelt hier nicht richtig abgebildet wird, dass jedoch mit den steuernden Eigenschaften von Gelb und Türkis Ansätze bestehen, richtige Entscheidungen innerhalb der Wertesysteme zu treffen. Eine Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die eingangs festgestellte Informationszurückhaltung einer Offenheit weicht. |
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Beate Heister und ihr Bruder Karl Albrecht Jr. sind die Kinder des Aldi-Mitgründers und Inhabers von Aldi-Süd, Karl Albrecht Sr., der im Juli 2014 verstarb. Sie sind als solche Miterben des größten Privatvermögens, das in Deutschland nach dem Krieg von einer Person angehäuft wurde. Die hier abgebildete Wertewelt der Beate Heister steht ebenfalls auf einer sehr dünnen Datengrundlage. Unter diesen Umständen erscheinen die in der rechten Grafik dargestellten Relationen zu den Mittelwerten der Milliardäre am aussagekräftigsten. So gesehen ist Purpur stark ausgeprägt und es deutet darauf hin, dass starke irrationale Momente vorhanden sind, die der persönlichen Sphäre – z. B. der emotionalen Verbundenheit zum Vater – angehören dürften. Wahrscheinlich trifft dieses auch für den erhöhten Anteil von Beige zu, da existenzbedrohende Umstände für Aldi-Süd nicht ersichtlich sind. Darüber hinaus sind die Wertesysteme Blau, Gelb und Grün etwas überdurchschnittlich ausgeprägt. Insgesamt ist ein breit angelegtes Wertespektrum vorhanden, das auch Ansätze zu spirituellen Einflüssen in der zweiten Ordnung der Entwicklungsspirale zeigt. |
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Karl Albrecht Jr. ist eines der beiden Kinder des Aldi Mitbegründers und Inhabers von Aldi-Süd, Karl Albrecht Sr.. Nachdem sich Karls Vater im Jahr 2002 endgültig aus dem operativen Geschäft des Unternehmens bzw. der Siepmann-Stiftung, die seit 1973 ca. 75% der Firmenanteile verwaltet, zurückgezogen hatte und die Nachfolgeregelung anstand, verzichtete sein Sohn Karl Jr. aus Krankheitsgründen auf die Leitung des Unternehmens. Statt seiner wurde ein familienfremdes Management mit der Leitung betraut. Die Wertewelt von Karl Albrecht konzentriert sich auf Beige, Blau und Grün. Mit dieser Konstellation ist eine überschaubare Struktur gegeben, die den von Beige bereitgestellten Überlebenswillen unter der Bedrohung durch die Krebserkrankung beinhaltet und den Antagonismus von Blau und Grün umfasst. Den feststehenden Wahrheiten von Blau, wie etwa religiösen oder medizinischen Ordnungen, steht der in Grün bestehende Zwang zur immer neuen Herstellung des Konsens gegenüber. Diese Prozesse können kräftezehrend sein, so dass für andere Ansprüche – schließlich auch für die Selbsterhaltung – zu wenig geistig-psychische Energien vorhanden sind. In dieser Situation kann eine Weiterentwicklung von Grün aus über die Schwelle zur zweiten Ordnung der Entwicklungsspirale aus der Blockade herausführen. |
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Dieter Schwarz ist Inhaber des von seinem Vater Josef gegründeten Handelsunternehmens, zu dem die Ladenketten Lidl und Kaufland gehören. Es handelt sich damit nach Aldi um den zweitgrößten Discounter in Deutschland, der für die nächsten Jahre ehrgeizige Expansionspläne hat. Das Firmenvermögen wurde in verschiedene Stiftungen eingebracht, über die Dieter Schwarz die alleinige Kontrolle hat. Es bestehen große Ähnlichkeiten mit der Wertewelt der Aldi-Erbin Beate Heister. Ein wesentlicher Unterschied innerhalb der ersten Ordnung besteht darin, dass Rot hier einen deutlichen Anteil am Geschehen hat. Die 2004 von der Gewerkschaft Verdi veröffentlichte Skandalchronik zeigt den Einfluss roter „Kreativität“ bei Lidl deutlich auf. So wird die Bildung von Betriebsräten in dem Unternehmen systematisch behindert. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac und die Linkspartei.PDS starteten 2005-2006 eine bundesweite Kampagne gegen die Arbeits- und Produktionsbedingungen und der Chaos Computer Club verlieh dem Unternehmen 2004 den Big Brother Award. Die Kritik hält bis in die Gegenwart an. Ein weiterer Unterschied zu Beate Heister besteht darin, dass keine Unterstützung aus den Wertesystemen der zweiten Ordnung besteht. Damit fehlt eine Instanz, die innerhalb der zahlreichen konkurrierenden Impulse der ersten Ordnung harmonisierend wirkt. |
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Theo Albrecht Jr. ist der älteste Sohn des 2010 gestorbenen Aldi-Mitbegründers und Aldi-Nord-Inhabers Theo Albrecht. Er ist seit 1982 Mitglied des Verwaltungsrates und gegenwärtig stellvertretender Vorsitzender der Markus-Stiftung, die das Gesamtvermögen von Aldi-Nord und der US-amerikanischen Lebensmittel-Einzelhandelskette Trader Joe’s verwaltet. Darüber hinaus gehört Albrecht die Hutha Holding GmbH. Theo Albrecht gilt als öffentlichkeitsscheu und lehnt Interviews ab. Die Wertewelt von Theo Albrecht Jun. ist nahezu identisch mit derjenigen des Lidl-Eigentümers. Ein gradueller Unterschied besteht in der geringeren Ausprägung von Grün. Darin mag ein gewisses Desinteresse an der öffentlichen Meinung zum Ausdruck kommen, wie es bei einem öffentlichkeitsscheuen Menschen anzunehmen ist. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die geringen Informationen, die im Internet zu werterelevanten Begriffen zu finden sind und auf niedrigem Niveau halb so ergiebig sind wie bei Schwarz. Im Unterschied zum Imperium des Dieter Schwarz fehlen im Bezug auf den Einfluss von Rot in der Wertewelt des Theo Albrecht Jun. vergleichbar prägnante Belege für sein Wirken. Es ist durchaus möglich, dass rote Kreativität mit anderen Wertesystemen zusammen wirkt und zu positiven Entwicklungen beiträgt. Doch auch hier ist ein Mangel an Unterstützung aus den Wertememen der zweiten Ordnung zur Harmonisierung der Entwicklung anzumerken. |
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Michael Otto besitzt das 1949 von seinem Vater Werner Otto gegründete Einzelhandelsunternehmen, dem heute auch Internethandel, Immobilien und Finanzdienstleistungen angegliedert sind. Michael Otto war seit 1981 im Unternehmen als Vorstandsvorsitzender tätig und zog sich 2007 aus dieser Position zurück um in den Aufsichtsrat des Unternehmens zu wechseln. Michael Otto gehört zwar zu den drei Superreichen in Deutschland, über die viele werterelevante Informationen im Internet existieren, jedoch konzentrieren sich diese auf das Wertesystem Orange und können auch als „Abfeiern des Erfolgs“ im Unternehmen interpretiert werden. Dazu gehören auch öffentliche Äußerungen, die den persönlichen Reichtum zum Thema machen und Verständnis für arme Menschen ausdrücken oder einen relativ bescheidenen Lebensstil demonstrieren. Dabei sind nicht nur die Verhältnisse innerhalb des eigenen Bezugssystems einseitig ausgerichtet, sondern auch im Vergleich zum Durchschnitt aller untersuchten Milliardäre, wie aus der oben rechts abgebildeten Grafik abzulesen ist. Eine so einseitige Ausrichtung auf erfolgsorientiertes Denken und Handeln – also auf Profit – beschränkt die Optionen in Krisensituationen und muss als Risikostrategie angesehen werden. Daran ändert auch eine Diversifikation der Unternehmensaktivitäten nichts, wenn die Unternehmensbereiche untereinander direkt abhängig sind, das angesprochene Publikum, das Marketing, die Qualifikationen des Personals, die Personalführung uvm. nicht zu einer wertorientierten Kultur verbunden sind. Ohne die Details im Otto-Konzern zu kennen lässt sich sagen, dass die Situation hier von einer Wertearmut geprägt ist, die unmöglich mit dem Versprechen von Profit in den beispielhaft genannten Bereichen dauerhafte Motivationen erzeugen und Zufriedenheit herstellen kann. |
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Susanne Klatten gilt als Deutschlands reichste Frau, nachdem sie die Firmenanteile ihrer Eltern Herbert und Johanna Quandt zusammen mit ihrem Bruder Stefan Quandt geerbt hat. Weitere Vermögensanteile stammen aus dem ebenfalls geerbten Chemieunternehmen Altana AG, das sie zunächst verkaufte, später aber voll übernahm und großen Gewinn hieraus erzielt. Darüber hinaus verfügt sie u. a. über Beteiligungen am Windkraftunternehmen Nordex, an SGL Carbon und Geohumus, einem Hersteller von wasserspeicherndem Granulat für die Landwirtschaft. Auch die Wertewelt der Susanne Klatten ist einseitig auf Orange ausgerichtet und auch sie hat direkt und indirekt viele Spuren im Internet hinterlassen, die ihre Wertewelt beschreiben. Im Unterschied zu Michael Otto ist Frau Klatten nicht aktiv in der Unternehmensführung tätig. Doch auch von aktivem Vermögen gehen Wirkungen auf Unternehmen aus. Die Hingabe an ein bestimmtes Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt ist nicht wertneutral, sondern unterstützt die aktuelle Firmenpolitik oder hemmt sie bei Entzug des Kapitals. Deshalb sollte sich Kapital grundsätzlich nach Wertvorstellungen bewegen. Je größer das zur Verfügung stehende Wertespektrum ist, desto vielfältiger und lebensnäher sind die Handlungsmöglichkeiten. Reichtum ist deshalb keine reine Privatangelegenheit – Reichtum verpflichtet. Diese Verpflichtung beschränkt sich keineswegs auf Parteispenden! |
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Stefan Quandt ist neben seiner Schwester Susanne Klatten einer der Hauptanteilseigner bei dem Autohersteller BMW. Beide sind Mitglieder im Aufsichtsrat der Firma. Stefan besitzt darüber hinaus u. a. die Firmen Delton AG und Solarwatt. Letztere kooperiert mit BMW und hat die Solaranlage auf dem Dach der BMW-Welt gebaut. Stefan Quandt ist der Bruder von Susanne Klatten und es passt gut hierzu, dass beide im BMW-Aufsichtsrat und darüber hinaus in einer Wertewelt vereint sind. Gemeinsame Erziehung, gemeinsame biologische Abstammung und gemeinsames Schicksal könnte den persönlichen Einfluss auf das Wertebild größer erscheinen lassen, als er wirklich ist. |
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Johanna Quandt (†) starb im August 2015 im Alter von 89 Jahren. Sie ist die Mutter von Susanne Klatten und Stefan Quandt. Ihr Einfluss auf den Automobilhersteller BMW begann in den 1950er Jahren, als sie als Sekretärin und dann als persönliche Assistentin für Herbert Quandt arbeitete, der das Unternehmen 1959 vor dem Konkurs rettete und sie 1960 heiratete. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1982 wurde Johanna Quandt Großaktionärin bei BMW, und war bis 1997 Mitglied im Aufsichtsrat. In dem Bild der Wertewelt von Johanna Quandt dominiert ihre Rolle als Ahnherrin der Eigentümerfamilie Quandt. Daneben steht ihr Name jedoch auch für den Erfolg der Unternehmungen, wie er sich in der Wertewelt ihrer Kinder Stefan und Susanne sehr ausgeprägt zeigt. Es scheint allerdings nicht gelungen zu sein, eine Familientradition zu begründen, da sich das Wertemem Purpur in den Wertewelten ihrer Kinder nur unterdurchschnittlich zeigt. |