Die Corona-Pandemie geht in eine neue Phase

Regionale Wertewelten in der Pandemie

WMeme der Bundesländer

Grafik 7: Wertewelten in den Flächenländern

In den Corona-Treffen mit der Bundeskanzlerin haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer den Föderalismus in Deutschland nicht nur vertreten, sie haben ihn geradezu in Stellung gebracht gegen die auf stärkere Beschränkungen drängende Bundeskanzlerin. Dabei haben Sie jedoch keine politisch nachvollziehbare und abgestimmte Position vertreten, die zu verständlichen Maßnahmen geführt hätten. Statt dessen wurden teilweise unverbindliche Empfehlungen an nachgeordnete Körperschaften und Berufsgruppen gegeben, die das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Bürokratie untergraben haben und Abwehrhaltungen erzeugt haben. Die

WMeme der Millionenstädte und Stadtstaaten

Grafik 8: Wertewelten der Stadtstaaten und Millionenstädte

Wirkung dieser Praktiken haben zu deutlich unterschiedlichen Reaktionen in den WMemen geführt, die sich deutlich von Land zu Land unterscheiden. Zur besseren Übersicht ist dennoch eine Gruppierung der Länder nach ausgewählten Kriterien erforderlich. Als wichtigste Kriterien sind die Ähnlichkeit mit Deutschland als Ganzem bezüglich des dominierenden WMems Orange und die Gruppierung der Länder nach diesem WMem anzusehen.

 

Bundesland / Stadtwie Deutschl.+++
Schleswig-HolsteinX
NiedersachsenX
Mecklenburg-VorpommernX
BrandenburgX
Sachsen-AnhaltX
ThüringenX
Nordrhein-WestfalenX
HessenX
Rheinland-PfalzX
SaarlandX
Baden-WürttembergX
BayernX
SachsenX
BerlinX
HamburgX
BremenX
MünchenX
KölnX
Tabelle 1: Ausprägung des WMems Orange
Bundesland / Stadtwie Deutschl.+++
Schleswig-HolsteinX
NiedersachsenX
Mecklenburg-VorpommernX
BrandenburgX
Sachsen-AnhaltX
ThüringenX
Nordrhein-WestfalenX
HessenX
Rheinland-PfalzX
SaarlandX
Baden-WürttembergX
BayernX
SachsenX
BerlinX
HamburgX
BremenX
MünchenX
KölnX
Tabelle 2: Matrix der Quotienten Blau / Grün
Grafik 9: Das Verhältnis der WMeme Blau zu Grün in den Flächenstaaten
Grafik 10: Das Verhältnis Blau zu Grün in den Stadtstaaten u. Millionenstädten

Von besonderem Interesse für die psycho-sozialen Wirkungen der Pandemie müssen die Zahlen für das WMem Rot sein. Darüber hinaus hat dieses Wertesystem eine große Bedeutung für die Entwicklung von Potentialen für Impulse, die vor allem auf Orange und Grün einwirken und für neue Bewegung in der Entwicklungsspirale sorgen.

Insgesamt liegt das Niveau von Rot in den Bundesländern deutlich höher als in „Deutschland“. Die höchsten Werte sind in Schleswig-Holstein, Sachsen, Niedersachsen, Thüringen zu sehen.

Grafik 11: Todesfälle im Zusammenhang mit Covid 19

Ein Maßstab für die Bewährung des vorhandenen Wertegefüges in der Pandemie kann die Statistik der Todesfälle sein. In Grafik 11 sind die Todesfälle nach der amtlichen Statistik für die Bundesländer dargestellt. Gemessen an den Einwohnerzahlen für Deutschland ist die Zahl der Toten, die im Zusammenhang mit Covit-19 gestorben sind, in Sachsen fast dreimal so hoch wie in Gesamtdeutschland. Weitere Bundesländer mit höheren Todesquoten sind in der Reihenfolge Thüringen, Bayern, Brandenburg, Saarland und Hessen. Nahezu vergleichbar mit dem Bundesdurchschnitt sind Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin. Niedrige Todesquoten haben in der Reihenfolge Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bremen.

Ein Zusammenhang zwischen Todesfällen und Werthaltungen ist nach diesen Ergebnissen nicht eindeutig feststellbar. Die relativ hohe Todesquote in Thüringen könnte im Zusammenhang mit einem relativ hohen Wert für die Einbindung in traditionelle Strukturen sein (siehe Tabelle). Die besonders hohen Todesquoten in Sachsen zeigen im Vergleich der WMeme keine Auffälligkeiten und sollten deshalb Anlass sein, nach landesspezifischen Ursachen zu forschen.

Über Fidelio

Ich bin 1949 geboren und war in meiner berufstätigen Zeit als Stadtplaner in einer mittelgroßen kommune tätig. Seit meiner Studienzeit habe ich mich für die Entwicklung eines erweiterten geistigen Horizonts interessiert und einige Anstrengungen unternommen, mich persönlich in diesem Sinne zu entwickeln. Aufgrund meiner katholischen Erziehung habe ich in den 1960-er Jahren begonnen, mich intensiver mit dem modernen Mystiker Teilhard de Chardin zu befassen und bin so zur Gedankenwelt von Ken Wilber gekommen, die ich in diesem Projekt nutzbar zu machen versuche.
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