Information
Wie kaum ein anderer Begriff hat das Wort „Information“ eine Verbreitung und Verbreiterung in verschiedenen Anwendungen des modernen Lebens gefunden. Im Duden finden wir als Bedeutungen schlicht vier Bedeutungskomplexe aufgeführt:
- das Informieren; Unterrichtung über eine bestimmte Sache,
- über alles Wissenswerte in Kenntnis setzende, offizielle, detaillierte Mitteilung über jemanden oder eine Sache einholen; Äußerung oder Hinweis, mit dem jemand von einer Sache in Kenntnis gesetzt wir,
- in der Kybernetik der Gehalt einer Nachricht, die aus Zeichen eines Codes zusammengesetzt ist,
- Bezeichnung einer Stelle, die Auskunft gibt.
Vor allem in der Kybernetik hat Information eine Bedeutung erlangt, die sie zu einem unumgehbaren Bestandteil dieser Wissenschaft macht. In der zweiten Hälfte der 1940er Jahre tauchte das Konzept der Information und bald auch der dazugehörige Begriff in der Physik auf. Mittlerweile hat dieser Begriff historische Dimensionen erreicht und man spricht vom Informationszeitalter. Die geschichtliche Tragweite dieses Begriffs zeichnete sich etwa nach dem Ende des zweiten Weltkriegs ab. Für diese steile Karriere eines neuen Begriffs waren die Entstehung internationaler Märkte mit ihrem materiell-ökonomischen Austausch und der Austausch wissenschaftlicher Daten per Computer verantwortlich. Im Bereich der Wissenschaften und der Kunst hatte der internationale Austausch bereits eine lange Tradition und erfuhr durch die neuen Möglichkeiten der Märkte und Technologien einen Entwicklungssprung, der zu der Idee einer erdumspannenden Sphäre menschlichen Bewusstseins führte und es wurde der Begriff der Noosphäre geboren. Damit erlangte die Information als Grundbedingung des Bewusstseins einen Stellenwert, der sie in eine Reihe mit anderen Sphären der Erde (Biosphäre, Lithosphäre, Hydrosphäre, Atmosphäre usw.) stellt und damit in geologische Zeiträume hineingenommen wurde – noch bevor das Anthropozän als zeitliches Pendant zu diesen Räumen auf die Bühne trat.
Information ist Prozess und Ergebnis zugleich, und sie erinnert auf diese Weise an den doppelten Charakter, der in dem Begriff Bildung steckt, mit dem zugleich ein Vorgang, das Bilden, und ein Ergebnis, das Gebildete, gemeint sind. „Information“ bezeichnet das offene Wechselspiel zwischen Subjekten und Objekten, das unsere Wirklichkeit ausmacht. Information muss deshalb eine konkrete Eigenschaft dieser Wirklichkeit sein und es war unausweichlich, dass sie in die Leitwissenschaft Physik einwanderte. Doch nicht nur das, mit der neuen Physik des 20. Jh. entstand ein neuer Informationsbegriff, ohne den die neu entstehenden radikalen Techniken und Technologien wie Laser, Computer, integrierte Schaltkreise usw. nicht möglich wären. Gleichzeitig entstehen neue Definitionen alter Begriffe und neue Begriffe tauchen auf, und dies geschieht, ohne daß wir uns dessen vollständig bewußt wären. Das Tückische hierbei ist die Umdeutung alter Begriffe, die zu sprachlichen Missverständnissen führt und und zum Machtinstrument werden kann. So findet sich in der Wikipedia nun eine Zweiteilung des Begriffs „Information“ in seine Verwendung im Rahmen der Informatik und der Philosophie sowie andererseits in der Physik. In der ersteren Form lautet die Definition:
„Information ist in der Informationstheorie das Wissen, das ein Absender einem Empfänger über einen Informationskanal vermittelt. Die Information kann dabei die Form von Signalen oder Code annehmen. Der Informationskanal ist in vielen Fällen ein Medium. Beim Empfänger führt die Information zu einem Zuwachs an Wissen.
Information kann bewusst als Nachricht von einem Sender an einen Empfänger übermittelt oder auch unbewusst transportiert werden und durch die Wahrnehmung von Form und Eigenschaft eines Objektes auffallen. Information erhält ihren Wert durch die Interpretation des Gesamtgeschehens auf verschiedenen Ebenen durch den Empfänger der Information. Sender oder Empfänger können nicht nur Personen/Menschen, sondern auch (höherentwickelte) Tiere oder komplexe Systeme (wie Maschinen oder Computer/Computerprogramme) sein.“
Für den Gebrauch in der Physik gibt es in der deutschsprachigen Wikipedia keine verständliche und für mich brauchbare Definition. Deshalb gebe ich hier eine Übersetzung aus der englichen Wikipedia wider:
„Physikalische Informationen ist eine besondere Form der Informationen. In der Physik bezieht sie sich auf die Informationen eines physikalischen Systems. Physikalische Information ist ein wichtiges Konzept, das in verschiedenen Bereichen der Physik verwendet wird. In der Quantenmechanik wird beispielsweise die als Quanteninformation bekannte Form von physikalischer Information in vielen Beschreibungen von Quantenphänomenen verwendet, z. B. bei der Quantenbeobachtung, der Quantenverschränkung und der Kausalbeziehung zwischen Quantenobjekten, die entweder im Nahbereich oder im Fernbereich miteinander wechselwirken.
Im Allgemeinen ist die Information einer Entität diejenige, die die Unsicherheit ihrer Eigenschaften beseitigt. Sie beantwortet die Frage, was diese Entität ist, und kann daher als dasjenige betrachtet werden, das die Existenz dieser Entität und die Art ihrer Eigenschaften spezifiziert, das selbst auch Entität ist. Die umfassende Beschreibung von Quantenobjekten ist nicht durch sprachliche Formalisierung möglich.
Bei der Erhebung und Verwendung von Informationen über Quantenobjekte muss zwischen spezifischen Fällen unterschieden werden.“
Durch die Verwendung in der neuen Physik ist Information zu etwas Grundlegendem geworden, das jedoch im Alltagsbewusstsein im Numinosen stecken geblieben ist und als solches kritisiert wird. In seinem Buch „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ bezeichnet der Autor Noah Harari dieses Numinose als eine neue Religion mit dem Namen „Dataismus„. „Dem Dataismus zufolge besteht das Universum aus Datenströmen, und der Wert jedes Phänomens oder jedes Wesens bemisst sich nach seinem bzw. ihrem Beitrag zur Datenverarbeitung. …Für Politiker, Unternehmer und ganz gewöhnliche Konsumenten hat der Dataismus grundstürzende Technologien und ungeheure neue Möglichkeiten im Angebot. Für viele Wissenschaftler und Intellektuelle verspricht er zudem den Heiligen Gral zu liefern, der uns seit Jahrhunderten versagt bleibt: eine einzige übergreifende Theorie, die alle wissenschaftlichen Disziplinen von der Musikwissenschaft über die Ökonomie bis zur Biologie vereint.“
Diese Hinweise sollen zur Umschreibung dieses komplexen Begriffs reichen. Für manche ist er auf ein Bit zusammengeschmolzen, für andere jedoch zur existenziellen Frage geworden – nämlich weil sie am Arbeitsplatz von Informationen „abgeschnitten“ wurden.
Ein Blick auf die nebenstehende Grafik lässt auf einen Blick erkennen, welche Kräfte hinter dem Begriff „Information“ stehen, in ihm zieht sich die ganze objektivierte Welt zusammen, allen voran Wissenschaften und Technik, wie oben angedeutet. Die Stärke der rechten Quadranten geht in gleichen Anteilen zu Lasten der beiden linken Quadranten (individuelle geistig-psychische Ebene und Kultur). Dieses Ergebnis macht deutlich, dass die traditionellen Bedeutungen, die auf kulturellen Gepflogenheiten und individuellen Bedürfnissen beruhten weitgehend zurückgedrängt werden.
Im Wertespektrum zeichnet sich das Bild einer datengetriebenen Kultur ab, die entsprechend dem Quadrantenbild relativ starke kollektive (Grün) Züge trägt und den persönlichen Erfolg (Orange) als obersten Wert achtet. Das starke Orange ist neben der auf breiter Basis möglichen individuellen Selbstdarstellung auch Indiz für erfolgreiche Geschäfte, die im Internet möglich sind. Das relativ schwache Blau ist ein Hinweis auf den oft beklagten Mangel an verbindlichen und durchsetzbaren Regeln im Internet. Die Wertesysteme Beige, Purpur, Rot und Türkis spielen hier keine Rolle. Gelb als systemisch orientiertes Wertesystem steht im Einklang mit den zur Informatik im ersten Teil dargestellten Schlüsselbegriffen.
Der vorhandene Einfluss der Quantenphysik in Wissenschaft und Technik ist in der Entwicklungsspirale nicht erkennbar. Von einem Paradigmenwechsel kann daher im Bezug auf Deutschland nicht gesprochen werden. Die spirituellen Einflüsse auf die WMeme der zweiten Ordnung sind sehr gering und wären wesentlich stärker zu erwarten, wenn sich die Einflüsse der Quantenphysik über enge Anwendungsbereiche hinaus in der Gesellschaft verbreitet hätten.
Signifikanz
Seit Jahrzehnten wird in den Wissenschaften die Bedeutung (»Signifikanz«) eines statistischen Befunds mit einem aus den Daten zu berechnenden Zahlenwert eingeschätzt. Aber dieser »p-Wert« leistet nicht, was allgemein von ihm erwartet wird.
Ursprünglich diente Signifikanz dazu, einzuschätzen wie bedeutsam ein Versuchsergebnis war. Die Fragestellung lautete, ob es sich überhaupt lohnte, einer bestimmten wissenschaftlichen Fragestellung weiter auf den Grund zu gehen. Die Idee war, ein Experiment durchzuführen und dann zu überprüfen, ob die Daten nicht auch mit dem vereinbar sind, was der reine Zufall liefern würde. Der p-Wert bezeichnet also die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein statistisch gefundenes Ergebnis auch ohne den vermuteten Effekt durch Zufall zu Stande gekommen ist. Signifikanzwerte, die kleiner als 0,05 sind, gelten allgemein als signifikant. Er sagt nichts über die Größe des in Frage stehenden Effekts aus und ist auch kein Maß für die Wahrscheinlichkeit eines falsch positiven Befunds. In der Praxis ist es jedoch üblich geworden, aus den ermittelten p-Werten direkte Aussagen über den Forschungsgegenstand abzuleiten und somit – oft unwissentlich – falsche Ergebnisse zu erzielen. Eine absichtliche Manipulation, die ebenfalls häufig vorkommt, ist das systematische, durch keinerlei Hypothesen geleitete Suchen nach Versuchsergebnissen mit niedrigem p-Wert (»P-Hacking«), wodurch eine
Häufung nicht reproduzierbarer Ergebnisse zustande kommt.
Da die Anwendung statistischer Methoden in vielen Wissenschaften und Anwendungsbereichen – darunter so wichtige wie die Medizin, Physik, Ingenieurwissenschaften – große Bedeutung hat, kann die Anwendung so zweifelhafter Praktiken im gesellschaftlichen Interesse nicht hingenommen werden und so sah sich die American Statistical Association im Jahr 2016 genötigt, eine Mitteilung über den Umgang mit statistischer Signifikanz zu veröffentlichen, die sich primär an die Psychologie richtete, jedoch auch außerhalb der Psychologie außerordentliche Aufmerksamkeit erlangt hat.
In dem nebenstehenden Quadrantenbild ist abzulesen, dass Signifikanz erwartungsgemäß weitgehend auf die rechten Quadranten beschränkt ist, da hier die objektiv darstellbare Wirklichkeit angesiedelt ist. Gegenüber dem allgemeinen Basiswert für Deutschland ist für die Signifikanz nur eine leicht erhöhte Aktivität in der rechten Hälfte zu verzeichnen. Ein gesamtgesellschaftliches Problembewusstsein, das der obigen Problemdarstellung entsprechen würde, scheint daher unwahrscheinlich.
Dagegen zeigt sich in dem nebenstehenden Wertebild sehr wohl ein starkes systemisches Bewusstsein (Gelb), dass wahrscheinlich von einem Problembewusstsein in wissenschaftlich informierten Kreisen herrührt. Darüber hinaus ist hier ein relativ starkes Grün zu sehen bei einem schwachen Blau. Dieses Ergebnis spricht für weitgehende Freiheiten in den Wissenschaften, jedoch auch für die Gefahr von überzogenem Gruppendenken, wie es für Grün typisch ist.
Es zeigt sich ein überraschend hoher Anteil spiritueller Energien am Zustandekommen des Ergebnisses für Gelb. Eine offen zu Tage liegende Begründung hierfür gibt es nicht. Es ist denkbar, dass es unter Angehörigen des Wissenschaftsbetriebes ein weit verbreitetes Schuldbewusstsein gibt, dass hier seinen Ausdruck findet. Damit würde sich z.B. bestätigen, was ein Kritiker des Wissenschaftsbetriebes wie Rupert Sheldrake in seinem Buch „Der Wissenschaftswahn“ so formuliert: „Überall auf der Welt ist den Wissenschaftlern bekannt, dass die Lehren des Materialismus während der Arbeitszeit die Regel sind, an die man sich zu halten hat. Nicht viele Wissenschaftler sprechen sich offen dagegen aus – oder frühestens, wenn sie sich aus dem Berufsleben zurückziehen oder den Nobelpreis gewonnen haben. Und die meisten gebildeten Menschen beugen sich in der Öffentlichkeit der Meinungsmacht der Naturwissenschaft und bekennen sich zum orthodoxen Glauben, auch wenn sie privat anders denken.“
Intuition
„Das Wort Intution stammt ursprünglich aus dem lateinischen intueri und bedeutet anschauen, betrachten, erwägen. Intuition steht deshalb auch für ein spontanes, ganzheitliches Erkennen oder Wahrnehmen….
….Unter Intuition verstehen wir in der Regel Gedanken oder Eingaben, welche auf unserem Unterbewusstsein beruhen und ohne Reflexion (Nachdenken) zustande kommen. Intuitive Gedankenblitze, Gefühle oder Ideen lassen sich nicht rational erklären. Sie sind „einfach da“ ohne dass man deren Entstehung bzw. Herkunft selbst begründen könnte….
…Als Synonyme für die Intuition werden oft Instinkt, Spürsinn, Bauchgefühl, Ahnung, Riecher, Eingebung, Gedankenblitz, Geistesblitz, sechster Sinn, usw. genannt….
…Intuition ist letztendlich die Grundlage für Kreativität und für neue Erfindungen. L. Pasteur sagte z.B. im Zusammenhang mit intuitiven Ideen: „Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist“. Und Henry Poincaré sagte: „Intuition ist das Mittel zur Erfindung“ (in Intuition and Logic in Mathematic).“ (Quelle: https://wendezeit.ch/was-ist-intuition-intuitiv-definition)
Intuition spielt im täglichen Leben eine dominierende Rolle in der Wahrnehmung, ohne dass es uns bewusst wird. Sie kann jedoch geschult werden, wie es in der Psychologie nach C. G. Jung gelehrt wird und erschließt damit neue kreative Möglichkeiten des Menschen. Wie aus der nebenstehenden Grafik zu ersehen ist, hat die Intuition die objektive Welt in hohem Maße überlagert. So werden z. B. in der Physik mathematische Darstellungen auf intuitiv erkannte Gleichungen nach Kriterien wie z. B. der Symmetrie zurecht geformt. Ein anderes Beispiel sind Gedankenexperimente, ohne die einige der wichtigsten Erkenntnisse der neuen Physik nicht möglich gewesen wären. Das hohe Gewicht der Intuition auf der rechten Seite geht etwas stärker zu Lasten des unteren linken Quadranten gegenüber dem ebenfalls – jedoch geringfügig geringer – geschwächten oberen linken Quadranten.
Im Wertespektrum zeigt sich in dem sehr stark betonten Orange die enge Bindung der Intuition an die Person. Im kollektiven Grün zählen dagegen Argumente und weniger persönliche Eindrücke. Gemeinsame Entscheidungen lassen sich außerhalb eines argumentativen Rahmens kaum herbeiführen. Häufig kommt es andernfalls zur Herausbildung von Autoritäten, die den Gruppenkonsens durch ihre persönliche Entscheidung ersetzen und dieses mehr oder weniger geschickt verbergen. In dem wesentlich stärker ausgeprägten Blau hat Grün zusätzlich einen starken Gegenspieler, der für die Bereitstellung der Ressourcen für das kreative Orange erforderlich ist.
Der Anteil spiritueller Energien an dem deutlich vorhandenen Gelb ist vergleichbar mit den meisten anderen Begriffen dieses Beitrags.
Aufgrund des in der Intuition vorhandenen Entwicklungspotentials innerhalb der Jung’schen Psychologie sollten hier Ansätze für spirituelle Ausweitungen zunächst innerhalb der rechten Quadranten und dann auch auf die linken Quadranten möglich sein.
Verschwörungstheorie
Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet von Mitte Mai 2019 bis März 2020 eine Ausstellung im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur/Kloster Stiftung Dalheim mit dem Thema „Verschwörungstheorien – früher und heute“ statt. Damit ist bereits einiges über den Stellenwert dieses Schlüsselbegriffs gesagt. In der Presseankündigung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe sind auch die politischen Bezüge dieses Begriffs hergestellt. Die Ausstellung findet vor dem Hintergrund solcher Begriffe wie „Lügenpresse“ und „Fake News„, die von Populisten und Neoliberalen gegen Mainstream-Medien und ebensolche Parteien einschließlich den von ihnen gebildeten Regierungen in Stellung gebracht werden, statt.
Es drängt sich immer mehr der Eindruck auf, als ob sich die politische Mitte ihre Position durch Unterdrückung missliebiger Meinungsäußerungen sichern wollte, statt sich auf inhaltliche Auseinandersetzungen mit den politischen Rändern rechts und links einzulassen. Eine überzeugende Strategie ist das nicht, zumal ein so schwammiger Begriff wie Verschwörungstheorie, unter dem niemand etwas konkretes verstehen kann und der schon gar nicht justiziabel ist, von vornherein jede sachliche Auseinandersetzung unmöglich macht. In diesem Begriff kann das mediale Gegenstück zu der Rolle von V-Leuten auf dem juristischen Parkett gesehen werden, die den Gegenstand der Verhandlung durch ihre Anwesenheit infizieren und ihn damit unter Quarantäne stellen. Das von der politischen Mitte mit dem Etikett „Verschwörungstheorie“ gekennzeichnete Thema wird ebenfalls hierdurch infiziert und damit isoliert.
Eine Definition des Begriffs erübrigt sich nach dieser Vorrede. Statt dessen stelle ich direkt seine Spuren in der deutschen Gesellschaft dar. Im Quadrantenbild ist keine überdurchschnittliche Wirkung des Begriffs auf einen der Quadranten destzustellen. Möglicherweise gehen die politischen Einschätzungen der Parteien über die Relevanz des Begriffs total an der Auffassung der Menschen im Lande vorbei oder das Thema ist traditionell Bestandteil der täglichen Nachrichten und gehört sozusagen zur Volklore wie es Zeitungsenten und Aprilscherze schon immer waren. Wie soll Mensch auch anders reagieren, wenn selbst der mächtigste Mann der Erde auf dieser Bühne mitspielt?
Interessanter ist dagegen die Wirkung im Wertespektrum. Hier aktiviert das Thema traditionelle Organe des Staates und der Kirchen, sowie alle konservativen Kräfte in einem Maße, wie es sonst nirgends zu sehen ist. Dieses Bild entspricht genau dem Stellenwert des Themas, der eingangs mit dem Hinweis auf die Schirmherrschaft des Bundespräsidenten angedeutet wurde. Allerdings ist hier nicht auseinanderzuhalten, wer in welchem Wertesystem agiert – die Wertewelten der Populisten, Nationalisten und Neoliberalen sind weitgehend ähnlich. So ist es möglich, dass sich die ängstliche Abwehr der politischen Mitte gegen den Machtanspruch der unbotmäßigen Kräfte am rechten Rand in Blau zu dem Blau der unbotmäßigen Kräfte addiert. Es läuft darauf hinaus, dass sich zwei gleichgeartete Kräfte um den besten Platz an den Fleischtöpfen streiten und ihre Klingen auf dem virtuellen Feld der Verschwörungstheorien kreuzen.
In der letzten Grafik ist erkennbar, dass bei den – allerdings relativ schwach ausgebildeten – WMemen der zweiten Ordnung in hohem Maße spirituelle Energien mitwirken. Dieses Ergebnis kann als Unterstützung des obigen Erklärungsmusters dienen.