Deutschland und die Ukraine in der Entwicklungsspirale – Kalenderwochen 44 und 45 (2022)

Mit diesem Beitrag setze ich die über den Monat Oktober durchgeführte tägliche Protokollierung der Veränderungen im Bezug auf Deutschland und die Ukraine im Wochenrhythmus fort. Die Situation in der Ukraine hat sich im Laufe des Oktober offensichtlich soweit zugespitzt, dass auch die Erhebung von Internetdaten immer schwieriger wird und letztlich keine vertrauenswürdigen Ergebnisse liefert. Hinzu kommt der erhebliche Zeitaufwand für die Datenbeschaffung und die Erstellung der Beiträge, die in keinem vernünftigen Verhältnis zu den Ergebnissen stehen.

Ich gebe zunächst eine kurze Beschreibung der Veränderungen gegenüber den Tagesberichten. Wesentlichste Änderung ist die Umstellung der Perspektive vom Internet auf die Printmedien, die eine stabilere Quellenlage gewährleisten, jedoch den Nachteil haben, dass sie gefilterte Ergebnisse liefern – allerdings unterscheiden sie sich hierin in gewisser Weise nicht von den Algorithmen der Suchmaschinen. Der Nutzen der Ergebnisse liegt letztlich in der Herrstellung von Vergleichsmöglichkeiten in einer Zeitlinie.

Eine weiterer Unterschied ergibt sich aus dem kulturellen Umfeld, in dem die verwendeten Informationen kursieren. Durch die Beschränkung der Suche auf die deutsche Sprache und deutsche Zeitungen fällt auch die Einfärbung der Daten durch die ukrainische Kultur fort. Dieser Unterschied wird schon alleine dadurch sichtbar, dass Blau nur noch eine geringe Rolle spielt und von Orange abgelöst wird. Es scheint jedoch – wie ein Versuch ergab – nicht aussichtslos, bei anhaltendem Zustrom von ukrainischen Flüchtlingen auch Internetergebnisse in ukrainischer Sprache auf deutschen Seiten auswerten zu können. Diese Option werde ich sporadisch überprüfen.

In der nebenstehenden Grafik sind die in der Presse-Datenbank Genios erhobenen WMeme und Quadranten für die Relationen (Bundesrepublik+Berlin) und Ukraine. Die Ergebnisse für diese Relationen sind jeweils in unmittelbar benachbarten Säulen in der Unterscheidung kräftige Farbe (= Deutschland) und blassere Farbe (= Ukraine) dargestellt. Darüber hinaus gilt auch hier die selbsterklärende Farbgebung wie bisher üblich.

Die Darstellung der Quadranten weist lediglich den Unterschied auf, dass die Farben nicht selbsterklärend sind und deshalb durch die angegebene Legende erklärt werden.

Die Erläuterung zu den Grafiken erfolgt – wie bisher – durch Zitate und kurze Ergänzungen von mir. Letztere sind durch gelben Hintergrund und/oder senkrechte Schrift erkennbar.

Der große Verdienst dieses WMems (Orange für beide Länder und zusätzlich Grün für die Ukraine) liegt darin, dass es die Mutter der Moderne ist. Dem Einzelnen hat es Befreiung, Technologien und die Bereitschaft, Ideen zu erforschen, gebracht. Allerdings ist es auch die Quelle der problematischen Lebensbedingungen, die zu den Fragen führen, ob Regierungen funktionieren, wie Milliarden von Menschen mit einer vernünftigen Lebensqualität koexistieren können und wie die Erde ein Konsumniveau, wie es derzeit herrscht, verkraften kann.
In seiner Ausgangsphase, wenn das Scheinwerferlicht von einer „Ich“- zu einer „Ich und Du“-Anordnung hinüberschwenkt, beginnen Schuldgefühle, erneut aufzutauchen. Ob von der blau-grünen Stimme der „Tiefenökologie“-Bewegung oder den purpurgrünen Gesängen der „New Age“-Anhänger, das orange WMem wird von der Erneuerung der gemeinschaftlichen/kollektiven „Wir“-Gruppe niedergeschrieen.

Gegenüber der 44. Kalenderwoche haben sich keine nennenswerten Veränderungen ergeben. Es kann daher auf eine Kommentierung verzichtet werden.

Arthur Millers Stück „Tod eines Handlungsreisenden“ als Beschreibung einer typischen Situation in Orange:

Durch Tod eines Handlungsreisenden zwingt Arthur Miller sein Publikum, sich zu fragen, was der Wert vonArbeit“ und der Sinn des Lebens sei und welche Entscheidungen der Einzelne und die Familie treffen können, um die verbleibenden Jahre zu bereichern. Diese Art von Fragen führt zu den Lebensbedingungen.

Zitat aus: Beck, Don Edward; Cowan, Christopher C.. Spiral Dynamics: Leadership, Werte und Wandel (German Edition) . J. Kamphausen Verlag. Kindle-Version.

Willy Loman ist ein älterer Handlungsreisender, der nicht mehr fähig ist, für seinen Lebensstandard aufzukommen. Er verliert seinen Verstand und versucht sich umzubringen, indem er Gas vom Wassererhitzer einatmet oder Unfälle mit seinem Auto verursacht. Er ist besessen von der Nachkriegs-Interpretation des American Dream: so viel Geld zu verdienen und so erfolgreich zu sein wie möglich….

Tod eines Handlungsreisenden beschreibt den Konflikt zwischen dem 63 Jahre alten William „Willy“ Loman und dessen 34-jährigem Sohn Biff. Willy Loman ist ein innerlich zerrissener Mensch, dessen Leben in einer Welt stattfindet, in der sich für ihn Vergangenheit und Gegenwart vermischen (in mehreren Szenen spricht er mit Personen, die nur in seiner Vorstellung anwesend sind, oder es werden Rückblicke gezeigt, manchmal vermischt sich auch beides). Biff hat seinem Vater nie verziehen, dass er einst, während einer Geschäftsreise, seine Mutter mit einer anderen Frau betrogen hat, geht deswegen nicht zur Sommerschule, bekommt seinen Abschluss nicht, kann nicht studieren und schlägt sich mit vielen verschiedenen Jobs durchs Leben.

Gegen Ende des Dramas spitzt sich der Vater-Sohn-Konflikt zu, bis Biff seinem Vater zeigt, wie sehr er ihn liebt. Er bewegt ihn dazu, Wahrheit und Realität zu akzeptieren, und verabschiedet sich für voraussichtlich lange Zeit von ihm. Willy Loman ist zum Suizid entschlossen, damit seine verarmte Familie, vor allem Biff, aufgrund eines vorgetäuschten Autounfalls seine Lebensversicherung ausgezahlt bekommt. Sein toter Bruder Ben, den er wie einen Vater bewundert und kaum gekannt hat und mit dem er sich mehrfach „unterhält“, erinnert ihn an sein Vorhaben.

Das Drama endet mit der Totenmesse für Willy: nur wenige Trauernde – seine Familie und sein erfolgreicher alter Freund Charley – kommen zur Beerdigung. Als Abschluss steht ein letzter Monolog von Linda, Willys Witwe, in dem sie die Befreiung von weiteren Rechnungen beschreibt und sich wundert, warum Willy sich das Leben genommen hat. (Zitat aus: Wikipedia)

Über Fidelio

Ich bin 1949 geboren und war in meiner berufstätigen Zeit als Stadtplaner in einer mittelgroßen kommune tätig. Seit meiner Studienzeit habe ich mich für die Entwicklung eines erweiterten geistigen Horizonts interessiert und einige Anstrengungen unternommen, mich persönlich in diesem Sinne zu entwickeln. Aufgrund meiner katholischen Erziehung habe ich in den 1960-er Jahren begonnen, mich intensiver mit dem modernen Mystiker Teilhard de Chardin zu befassen und bin so zur Gedankenwelt von Ken Wilber gekommen, die ich in diesem Projekt nutzbar zu machen versuche.
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