Frieden ist möglich!

Die Quadranten der Integralen Theorie als Ordnungssystem des Palästina-Konflikts

In den Grafiken 8 bis 11 sind analog zu den Grafiken 4 bis 7 die Quadrantenbilder dargestellt. Zusammen ergeben sie grobe Muster des Holons Palästina und seiner Subholons politischer Kräfte. Für die Anwendung in der Praxis Zunächst ist es notwendig, die Datenbasis valide zu machen und die Differenzen zwischen den Sprachgebieten (im waren Leben sind für Sprachgebiete Interessenvertreter zu setzen) qualitativ zu klären, sie ggfs. auch mit den übrigen Sprachgebieten zu harmonisieren. Im zweiten Schritt ist es erforderlich, ein Zielholon für Palästina zu definieren. Dieses kann durch Zielkorridore bestimmt werden und ermöglicht so Handlungsspielräume. Die Ergebnisse für die Quadranten müssen mit den Wertewelten der Holons rückgekoppelt werden. Hierzu ist es zunächst erforderlich, das für die Quadranten beschriebene Verfahren sinngemäß für die Werteprofile durchzuführen. Es ergibt sich aus der Natur der Sache, dass diese Schritte hier nicht simuliert oder gar durchgeführt werden können.

Nachfolgend werde ich mich darauf beschränken, die Ergebnisse für die Quadranten aneinander zu spiegeln und ihre Muster erfassbarer zu machen.  Zur grafischen Darstellung ist zu beachten, dass die angegebenen Gradienten auf einer theoretischen Verteilung basieren, die von gleich großen Bedeutungen der vier Quadranten ausgeht, so dass jedem Quadranten ein Gewicht von 25% zukommt. Die beiden rechten Quadranten, die die objektiv erfassbare Welt individuell (oben rechts) und kollektiv (unten rechts) abbilden. müssen aus methodischen Gründen zusammengefasst werden und haben somit ein Gewicht von 50%. Die angegebenen Gradienten stellen die positiven- und negativen Abweichungen von den theoretischen Normalwerten in 5%-Schritten dar und sind farbig markiert –  grün für positive Abweichungen und rot für negative Abweichungen.

Das im deutschen Sprachraum vorherrschende Quadrantenbild nach Grafik 8 ist durch ein Übergewicht der rechten Quadranten bei zwangsläufig auftretenden Defiziten in den linken Quadranten gekennzeichnet. Die Abweichungen von den zugrunde liegenden theoretischen Verteilungen sind relativ gering und können durch Reduktionen in den rechten Quadranten gesteuert werden. Eventuell sind die Differenzen auch funktional unschädlich und erfordern kein Eingreifen (s. o.). Einzig hinsichtlich der Fatah kann mit großer Sicherheit eine Korrektur erforderlich werden.

Das aus dem englischen Sprachraum erstellte Quadrantenmuster zeigt durchgehend ein Defizit in den rechten Quadranten, die zu Überschüssen in den linken Quadranten führen. Eine Ausnahme von diesem Muster ist bei der Fatah zu sehen. Bei ihr befinden sich die rechten Quadranten im theoretischen Gleichgewicht und die linken Quadranten nahe dem Gleichgewicht. Hier wäre zu prüfen, ob überhaupt Korekturen erforderlich sind. Grundsätzlich ist zu den rechten Quadranten anzumerken, dass ein moderates Defizit für die wissenschaftlich-technisch hoch entwickelte Welt obligatorisch ist, da die Es-Sprache in wissenschaftlichen Arbeiten bevorzugt wird und sich in der Alltagssprache nicht adäquat durchgesetzt hat. Dieses ist in der Analyse zu berücksichtigen und für die Problemlösung kritisch zu hinterfragen. Im hier interessierenden Fall  liegen die Defizite jedoch nach meiner Einschätzung außerhalb des tolerierbaren Bereichs. Die Verteilung in den linken Quadranten ist in drei Fällen im Gleichgewicht, lediglich für die Hisbollah und Palästina als Ganzes sind Übergewichte der unteren linken Quadranten (Wir = Kultur) gegenüber oben links (Ich = Psyche) zu sehen.

Die Ergebnisse aus dem arabischen Sprachraum sind stärker differenziert. Für Israel und die Hamas sind starke Übergewichte in den rechten Quadranten feststellbar, die für Israel einen Höchstwert erreichen. Demgegenüber erfolgt die Verteilung der Defizite in den linken Quadranten zu gleichen Teilen. In den anderen Quadrantenbildern sind dagegen relativ große Defizite in den rechten Quadranten zu sehen, die bei der Fatah und Palästina zu Übergewicht  im oberen linken (Ich) und nur geringem Überschuß im unteren linken Quadranten führen. Für die Hisbollah ist jedoch nur ein mittleres Defizit erkennbar, dass sich gleichmäßig auf die linken Quadranten verteilt.

Das Muster für das hebräische Sprachgebiet wird nachfolgend mit Israel gleichgesetzt. Hier ergeben sich ganz neue Muster, in denen vor allem die Abweichungen zwischen den linken Quadranten auffallen. Hierbei kommt es in allen Beziehungen zu deutlichen Defiziten in den unteren linken Quadranten (Wir = Kultur), die in drei Fällen (Israel, Hamas und Fatah) zu deutlichen Übergewichten der oberen linken Quadranten (Ich = Psyche) führen. In diesen Fällen befinden sich die rechten Quadranten nahe an der theoretischen Gleichverteilung. Für die Hisbollah ist ein starkes Übergewicht der rechten Quadranten ablesbar, das zu einem starken Defizit im unteren linken Quadranten (Wir = Kultur) führt. Palästina wird ebenfalls als kulturell schwach und psychisch stark gesehen. Insgesamt sind zwischen Israel und Palästina deutliche Ähnlichkeiten zu sehen, die sich hauptsächlich in der stärkeren Betonung der rechten Quadranten im Bezug auf Palästina unterscheiden und bezüglich der linken Quadranten nur graduell sind.

 

 

 

 

 

 

 

Über Fidelio

Ich bin 1949 geboren und war in meiner berufstätigen Zeit als Stadtplaner in einer mittelgroßen kommune tätig. Seit meiner Studienzeit habe ich mich für die Entwicklung eines erweiterten geistigen Horizonts interessiert und einige Anstrengungen unternommen, mich persönlich in diesem Sinne zu entwickeln. Aufgrund meiner katholischen Erziehung habe ich in den 1960-er Jahren begonnen, mich intensiver mit dem modernen Mystiker Teilhard de Chardin zu befassen und bin so zur Gedankenwelt von Ken Wilber gekommen, die ich in diesem Projekt nutzbar zu machen versuche.
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