Deutschland und Ukraine in der Entwicklungsspirale am 12.10.2022

An dieser Stelle werde ich – soweit es mir möglich ist – täglich die Entwicklung der Wertewelten und der Quadranten der Integralen Theorie in Deutschland und der Ukraine veröffentlichen. Zu diesem Schritt habe ich mich aufgrund der sprunghaften Entwicklungen der letzten Jahre und Monate entschlossen, da sich die Bilder der Grafiken in diesem Zeitraum drastisch verändert haben und nach zeitnahen Erklärungen verlangen. Die Verknüpfung mit der Ukraine ermöglicht darüber hinaus Rückschlüsse auf Zusammenhänge zwischen deutscher Außenpolitik und Ukrainekrieg. Die Integrale Theorie kann so wertvolle Beiträge zur Meinungsbildung leisten. Ein Sinn hierfür ergibt sich allerdings erst, wenn sich möglichst viele Menschen hierzu Gedanken machen und ihr Handeln hieran orientieren.

Die Darstellung der Quadranten erfolgt – abweichend von der bisher überwiegenden Darstellung als Quadrantenbild als Säulengrafik und in Prozenten. Diese Änderung erfolgt aus Vereinfachungsgründen um eine tägliche Erhebung vom Aufwand her möglich zu machen. Eine Angleichung an die Quadrantendarstellung erhält man, wenn die Prozentwerte jeweils in 5%-Intervalle zerlegt werden.

Die beiden Grafiken werden durch ein Tageszitat aus dem Bereich der Integralen Theorie ergänzt. Dabei wird der jeweilige Bezug zwischen Grafik und Zitat durch ein gelb hinterlegtes Stichwort markiert, um so einen Hinweis auf die Schwerpunkte der Entwicklung zu geben.

Hinweis: Zum Lesen der Grafiken bitte mit einem Klick vergrößern!

Die im Ansatz hilfreichen Beiträge von Steven Covey und anderen, die das orange WMem zwischen blaue und grüne „Bücherstützen“ packen, gehen meistens nicht weit genug. Sie verlassen sich immer noch auf die erste Ordnung (First Tier) statt auf die ganze Spirale.
Lee Cullum, Kollumnistin bei den Dallas Morning News und Rundfunkkommentatorin, bezeichnet unsere heutige Zeit als „das Zeitalter zwischen Himmel und Hölle“. Damit meint sie, dass wir in einem von Zwielicht geprägten Bereich zwischen dem Tod und Verfall einer alten Ordnung und dem vollständigen Sichtbarwerden eines neuen Paradigmas, das die Lücke schließen kann, gefangen sind. Cullum beschreibt nicht einfach nur das Zwischenspiel zwischen, sondern den Sprung von der ersten zur zweiten Ordnung (First zu Second Tier) menschlicher Denksysteme.
Diesmal ist dieser Übergangszustand besonders prekär, da wir Aktion, Reaktion, Gegenaktion und Konflikt innerhalb von und zwischen verschiedenen WMemen gleichzeitig erleben. Wenn deren Erscheinungsformen sowohl unbeständig als auch kreativ sind, gerät die gesamte Spirale unter Spannung, da mehrere WMeme um globale Nischen zu konkurrieren beginnen. Diese Bedingungen führen zu einer Veränderung der 7. Variante.

Veränderung der 7. Variante – Quantensprung: Bei einer Veränderung der 7. Variante befinden sich viele WMem-Systeme überall in der Gesellschaft in Transformationsprozessen. Dabei handelt es sich um die Quantensprünge, die in Osteuropa, Afrika, Südamerika und sogar den USA im Gange sind. Ein Denken zweiter Ordnung (Second Tier) ist notwendig, um Multisysteme zu betrachten, und erst recht, um sie zu lenken.
Quantensprünge sind riskant, weil sowohl der Weg eines (revolutionären) Ausbruchs als auch der eines (evolutionären) Aufwärts-Shift möglich ist, beide aber eventuell nicht kompatibel sind. In den daraus resultierenden Turbulenzen wird die Spirale wackelig und anfällig für WMem-Kollisionen. Es gibt größere Marktbereinigungen und verzweifelte Kämpfe ums Überleben, da Menschen um Nischen konkurrieren. Viele befinden sich wieder nahe der Gamma-Falle. Jene, die den Schmerz überleben – und das gilt für die meisten – oder umgehen, werden erlöst, erneuert, wiedergeboren. Doch gemeinschaftliches Gamma ist wegen der hohen Komplexität und weil sich so viel gleichzeitig ändern muss eine aufreibende und sehr gefährliche Zeit.

Zitate aus: Beck, Don Edward; Cowan, Christopher C.. Spiral Dynamics: Leadership, Werte und Wandel (German Edition) . J. Kamphausen Verlag. Kindle-Version. 

 

Über Fidelio

Ich bin 1949 geboren und war in meiner berufstätigen Zeit als Stadtplaner in einer mittelgroßen kommune tätig. Seit meiner Studienzeit habe ich mich für die Entwicklung eines erweiterten geistigen Horizonts interessiert und einige Anstrengungen unternommen, mich persönlich in diesem Sinne zu entwickeln. Aufgrund meiner katholischen Erziehung habe ich in den 1960-er Jahren begonnen, mich intensiver mit dem modernen Mystiker Teilhard de Chardin zu befassen und bin so zur Gedankenwelt von Ken Wilber gekommen, die ich in diesem Projekt nutzbar zu machen versuche.
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