Die Wertewelten der Wal-Mart-Erben

Die Wertewelten der Superreichen – Familie Walton

Christy, Jim, Alice und S. Robson Walton sind Eigentümer von Wal-Mart. Wal-Mart ist in Umgangssprache die Bezeichnung für die Discount-Läden der Wal-Mart Stores Inc.. Die US-amerikanische Firma ist einer der größten Einzelhändler der Welt. Sie hat ihren Sitz in Bentonville, Arkansas.

Wal-Mart wurde 1962 von Sam Walton in Rogers, Arkansas gegründet. Die Gründung der Firma in diesem ländlichen Gebiet erfolgte bewusst, um einen direkten Wettbewerb mit Einzelhandelsriesen wie Sears und Kmart zu vermeiden. Mit zunehmendem Wachstum entwickelte das Unternehmen neue Retail-Formate wie Sam’s Club (1983) und Wal-Mart Supercenter (Supermärkte) (1988). Nach der Erweiterung des Angebotskonzepts mit Lebensmitteln und Non-Food-Produkten wuchs Wal-Mart bis 1990 zum größten Lebensmittelhändler in den Vereinigten Staaten heran. Der Erfolg beruhte auf direkter Kundenansprache durch entsprechende Werbemittel, Kostenkontrolle (z. B. durch Billigimporte) und die Effizienz des Vertriebsnetzes (z. B. regionale Lagerhaltung). Es folgte die rasche Ausbreitung auf dem internationalen Markt – entweder durch Gründung eigener Geschäfte oder den Erwerb etablierter Einzelhändler. Bis zum Tod des Firmengründers Sam Walton im Jahre 1992 gab es Wal-Mart in Mexico, Kanada, China, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Unmittelbar nach Waltons Tod erlebte das Unternehmen einen Umsatzrückgang, erholte sich aber 1993 mit der Einführung der Eigenmarke Great Value. In den Jahren nach Waltons Tod tätigte das Unternehmen große Investitionen in weitere Supermärkte. Diese Investitionen erwiesen sich als Wachstumsbeschleuniger: von 1995 bis 1999 verdoppelte sich der Umsatz und das Unternehmen war zum größten privaten Arbeitgeber der Welt aufgestiegen und bis zum Jahr 2001 übertraf es den Gesamtumsatz von Exxon Mobil.

Das extreme Wachstum des Unternehmens wurde von Kritik an der aggressiven Ausbreitungspolitik begleitet, die eine Verdrängung kleinerer Einzelhändler zur Folge hatte und zu einer Förderung der Suburbanisierung führte. Darüber hinaus wurde Wal-Mart für niedrige Löhne kritisiert, die deutlich unter dem Durchschnitt von Einzelhandelsbeschäftigten liegen und maßgeblich auf die gewerkschaftsfeindliche Haltung des Unternehmens zurückzuführen sind. Trotz aller Kritik wird das Merchandising-Konzept von Wal-Mart jedoch durch andere Einzelhändler nachgeahmt.

Christy Walton ist die Witwe von John T. Walton, dem bei einem Flugzeugunglück verstorbenen Sohn des Firmengründers der Handelskette Wal-Mart. Zusammen mit ihrem Sohn Lukas hält sie den größten Anteil am Erbe ihres Mannes. Über ihr Vermögen besteht keine Klarheit – wie prinzipiell bei allen Milliardären! Im Ranking von Forbes wurde Christy Walton herabgestuft und sie wird in der neuesten Liste nicht mehr aufgeführt. Da Frauen unter den Milliardärinnen selten sind und man nichts genaues über ihren Reichtum weiß, wird sie hier aufgeführt.

Jim Walton ist das jüngste von vier Kindern des Wal-Mart-Gründers Sam Walton. Die Erben von Sam Walton besitzen zusammen mehr als die Hälfte der Wal-Mart-Aktien. Jim Walton ist Chairman und CEO der von seiner Familie gegründeten Arvest Bank, die Niederlassungen in Arkansas, Kansas, Oklahoma und Missouri hat. Er hat seinen Wohnsitz in Arkansas.
Alice Walton hat als Tochter des Firmengründers Sam Walton Anteil an dem Reichtum der Familie des Einzelhandelsriesen Wal-Mart. An der Leitung des Unternehmens ist sie nicht beteiligt. Ihr Interesse konzentriert sich auf das Sammeln und die Förderung von Kunst. In ihrer Heimatstadt Bentonville stiftete sie gemeinsam mit ihrer Familie das Crystal Bridges Museum of American Art, das im November 2011 von ihr eröffnet wurde. Sie lebt abgeschieden auf ihrer eigenen Ranch in Mineral Wells, Texas, und züchtet dort Pferde.
Samuel Robson „Rob“ Walton, Presbyterianer, wurde am 28. Okt. 1944 auf einer Farm bei Tulsa (Oklahoma) geboren. Er ist der älteste Sohn des Unternehmers und Walmart-Gründers Sam Moore Walton (1918-1992). Seine Mutter war Helen Walton (1919-2007). Die Kindheit Waltons und seiner Geschwister James, John und Alice waren durch häufige Ortswechsel geprägt. Walton engagierte sich bei den Eagle Scouts, der Elitegruppe unter den Pfadfindern.
Nach dem Besuch des Wooster College in Ohio studierte Walton Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Arkansas, erwarb 1966 den Bachelor-Grad und promovierte 1969 zum Dr. jur. an der Columbia Universität (New York).
Er trat1969 in das väterliche Unternehmen Wal-Mart Stores Inc. in Bentonville/Arkansas ein und ist dessen Vorstandsvorsitzender.

Christy Walton Christy Walton (relativ)
Jim Walton Jim Walton (relativ)
Alice Walton Alice Walton (relativ)
S. Robson Walton S. Robson Walton (relativ)

Die Wertewelten der vier Erben des Wal-Mart Vermögens sind sehr unterschiedlich. Neben der Persönlichkeitsstruktur sind die jeweiligen sozialen Rollen von erheblichem Einfluss. Von den vier dargestellten Erben handelt es sich um drei Kinder des Firmengründers, von denen zwei in der Unternehmensführung von Wal-Mart bzw. der Arvest Bank tätig sind. Bei Christy Walton handelt es sich um die Witwe eines der Kinder des Firmengründers.

Christy Walton ist in der Öffentlichkeit nur wenig präsent. Ihre Wertewelt ist von Beige und Gelb geprägt. Deshalb kann hier von einer schwachen Wertestruktur gesprochen werden, die jedoch unter spirituellem Einfluss steht und deshalb als angemessen gelten kann. Weitergehende Aussagen über die materiellen Ursachen des hohen Anteils von Beige können nicht getroffen werden, da diese im persönlichen Bereich in Form von Krankheit, Behinderung oder im Engagement für davon betroffene Menschen liegen können und mir nicht bekannt sind.

Jim Walton ist für die familieneigene Arvest Bank verantwortlich. Seine Wertewelt ist durch Blau geprägt und stellt sich insgesamt als schwach strukturiert dar. Ein starkes Blau sollte für einen Banker obligatorisch sein, signalisiert es doch ein geordnetes Finanzgebaren und Stabilität als Voraussetzung für das Vertrauen der Geschäftspartner. Hinzu kommt der strukturierende Einfluss eines leicht überdurchschnittlichen Türkis, das jedoch erst mit zunehmendem Grün wachsen wird und den Einfluss von Blau beschränkt.

Alice Walton bewegt sich ebenfalls in einer schwach strukturierten Wertewelt, in der Orange und Beige überdurchschnittlich ausgeprägt ist und Grün gegenüber Blau eine dominante Rolle spielt. Eine Weiterentwicklung in die zweite Ordnung der Wertesysteme hat jedoch nicht stattgefunden. Hierzu wäre eine Verlagerung von Energien aus Beige und Orange nach Grün Voraussetzung. Möglicherweise hätte dies eine Veränderung des Rollenbildes zur Folge, in dem sich das Kunstengagement von Alice Walton bewegt.

Samuel Robson Walton ist der verantwortliche Chef des Handelsriesen Wal-Mart. In seiner Wertewelt sind Grün und Beige bestimmend. Das Gesamtbild der Wertesysteme ist schwach strukturiert und weist vor allem keinen Einfluss spiritueller Energien auf. In dem relativ starken Grün mag der Einfluss der Erziehung durch die Pfadfinder zum Ausdruck kommen, zu erwarten wäre es jedoch für die Leitung eines so großen Unternehmens wie Wal-Mart nicht. Eine prägende Wirkung ist vielmehr in dem außerordentlich starken Beige zu sehen, dass ein Signal für die existenzbedrohende Firmenpolitik im Bezug auf kleine Einzelhändler und die schlechte Bezahlung der Beschäftigten bei Wal-Mart sein kann. Weitere materielle Ursachen können aus den bereits oben genannten Gründen nicht erörtert werden.

Über Fidelio

Ich bin 1949 geboren und war in meiner berufstätigen Zeit als Stadtplaner in einer mittelgroßen kommune tätig. Seit meiner Studienzeit habe ich mich für die Entwicklung eines erweiterten geistigen Horizonts interessiert und einige Anstrengungen unternommen, mich persönlich in diesem Sinne zu entwickeln. Aufgrund meiner katholischen Erziehung habe ich in den 1960-er Jahren begonnen, mich intensiver mit dem modernen Mystiker Teilhard de Chardin zu befassen und bin so zur Gedankenwelt von Ken Wilber gekommen, die ich in diesem Projekt nutzbar zu machen versuche.
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