Charakter-Werte-Komplexe der führenden PolitikerIn von GRÜNEN, AfD und BSW an den Rändern des politischen Systems für die Typen 7 und 8
In der folgenden Darstellung wird auf die Grafiken 30 bis 39 in Teil II Bezug genommen.
Während der AfD-Politiker Höcke weitgehend auf die WMeme Orange, Blau und Grün wirkt und dieses insbesondere für den Typ 6 (deutsche Angst) gilt, zeigen sich beim Grünen-Politiker und Vizekanzler Habeck sehr starke Verbindungen mit den Typen 7 und 8 unter Einfluss der drei genannten WMeme sowie etwa gleich stark mit dem Typ 5 unter dem Einfluss des WMems Blau.
Die Typen 7 und 8 haben insbesondere für den GRÜNEN-Politiker und Vizekanzler Robert Habeck herausragende Bedeutung, da sie in allen Wertesystemen stark vertreten sind – vor allem aber in Orange und Grün dominieren. Für Höcke spielen sie dagegen eine geringe Rolle und für die BSW-Politikerin Wagenknecht eine eher gleichrangige Bedeutung neben anderen Charakter-Typen.
Typ 7
Siebener sind Menschen, die Optimismus und Freude ausstrahlen. Sie sind wach für die Kostbarkeitcn jedes Augenblicks, können kindlich staunen und empfinden das l.eben als Geschenk. In ihrer Unmittelbarkeit vermitteln sie den Eindruck, daß vou allem Schönen und Guten genug da ist und dass cs nichts Überf’lüssiges gibt. Sie stecken voller Idealismus und voller Zukunftspläne und können andere dafiir begeistern. Sie helfen anderen, die schönen Seiten des Lebens zu sehen und auszukosten. SIEBENer sind heitere Zeitgenossen, haben einen ansteckenden Humor und können über sich selbst lachen. Wo eine SIEBEN auftaucht, scharen sich die Kinder um sie.
Die fröhliche SIEBEN sieht auf den ersten Blick nicht ,,verkopft“ aus. Locker, humorvoll, phantasiebegabt, sonnig, spielerisch und voll entwaffnendem Charme sind die SIEBENer – bis sie eines Tages merken, dass dies auch dazu dient, sich vor Angriffen, Ängsten und Schmerzen zu schützen….Sie sind (zweitens) in ihren Kopf gegangen und haben angefangen, ihr Leben so zu planen, daß es jeden Tag möglichst viel Freude und möglichst wenig Schmerz verspricht. Da sie außerdem das Angenehme gut mit dem Nützlichen verbinden können, bringen es viele SIEBENer zu sichtbarem Wohlstand. In unserer Gesellschaft ist das der naheliegendste Weg, sich vor Schmerz und Schwierigkeiten zu schützen…..Viele SIEBENer benutzen gerne Redewendungen wie: ,,Wunderbar! Spitze! Super! Klasse! Wahnsinn! Ich kann’s gar nicht erwarten! …SIEBENer sind neu-gierig im wahrsten Sinne des Wortes….Viele SIEBENER [beherrschen] die ,,Kunst des Bluffens„, sind Allround-Dilettanten und erwecken den Eindruck, daß sie vielseitig begabt sind und über alles und jedes Bescheid wissen. In Wirklichkeit reichen ihnen mitunter wenige Fakten aus, die sie talentiert miteinander kombinieren, so daß ein scheinbar umfassendes Bild entsteht.
Rohr und Ebert weisen auf die überrachende Erkenntnis des Enneagramms hin, dass Glück und Freude der SIEBEN genauso im Kopf produziert werden wie die Angst der SECHS. Damit ist auch eine der möglichen Erklärungen für den Erfolg der GRÜNEN als Partei gegeben, da die SIEBEN auch ein Mittel zur Verdrängung dieser für Deutschland typischen Angst bereit hält. Dabei kommt dem Wahlspruch ,,Mehr ist immer besser.“ große Bedeutung zu, da dieser sich in die herrschende Wohlstandsideologie stetigen Wachstums einfügt.
Die biblischen Patrone der SIEBENer ist demgegenüber – neben dem maßlosen König Salomo – der reiche Jüngling, der vor Jesus auf die Knie fällt und fragt „Guter Meister, was soll ich tun, damit ich das ewige Leben gewinne?„, worauf ihm dieser antwortet: ,,Geh hin, verkaufe alles, was du hast, gib es den Armen – so wirst du einen Schatz im Himmel haben – und dann komm und folge mir!“
Diese Geschichte bekommt heute besondere Brisanz, wo eine reiche westliche Gesellschaft und Kirche vor der Ungerechtigkeit der internationalen Güterverteilung dasteht wie das Kamel vor dem Nadelöhr. Das Evangelium ,,stillt den materiellen und religiösen Besitztrieb nicht durch das Versprechen von mehr Besitz, sondern durch einen Reichtum, der mehr als Besitz ist. Es ,,fügt nicht den innerweltlichen Besitztümern himmlische Werte hinzu, sondern stiftet ,,eine neue Gerechtigkeit im Verhältnis von Reichen und Armen“. (Karl Barth: Der reiche Jüngling). Die Geschichte vom ,,reichen Jüngling“ fordert uns alle materiell und geistlich heraus, nicht nur die SIEBENer. Alle Versuche, sie vorschnell zu vergeistigen (und damit zu entschärfen), müssen fehlschlagen, sie bleibt unser ,,Pfahl im Fleisch„, solange wir unser Herz an Geld, geistigen oder materiellen Besitz oder irgend etwas anderes hängen, was nicht Gott selbst ist. (Ronald Sider: Der Weg durchs Nadelöhr – Reiche Christen und Welthunger, Wuppertal 1978.)
Dementsprechend ist der heilige Franziskus von Assisi die Leitfigur der erlösten SIEBEN und durch den derzeitigen Papst der katholischen Kirche zu deren Programm geworden – bisher leider mit geringem Erfolg. Der einst vergnügungssüchtige „Partylöwe“ Franziskus ist durch seine Begegnung mit Lepra-Kranken zu seiner Lebenswende gereift. Von ihm wird gesagt, er habe bis zu diesem Zeitpunkt den Anblick und den Geruch dieser Kranken verabscheut, ebenso wie SIEBENer eine natürliche Abscheu gegen alles haben, was stinkt, schmutzig oder häßlich ist.
Symboltiere der SIEBEN sind der Affe und der Schmetterling. Wie der Affe von Baum zu Baum hüpft, so ist die SIEBEN ständig unterwegs auf der Suche nach neuen Abenteuern und nach neuem Lustgewinn. Aber auch die Freude der SIEBENer an Ulk, Klamauk und Blödsinn erinnert an unseren nächsten Verwandten im Tierreich. Der Schmetterling repräsentiert die Schönheit und Leichtigkeit der erlösten SIEBEN. Der Schmetterling ist eines der poetischsten Bilder für die Selbsterneuerung der Psyche, selbst nach traumatischen Erlebnissen. Die Metamorphose der Raupe über die Puppe zum Schmetterling ist in vielen Religionen ein altes Symbol für spirituelle Wandlungsprozesse; seit den Kirchenvätern symbolisiert sie auch den christlichen Heilsweg der Verwandlung durch den Tod zur Auferstehung. Die australischen Aborigines stellten sich Schmetterlinge als zurückkehrende Seelen vor, die als erdverbundene Raupen ins Jenseits eingingen. Für die Azteken repräsentlerten Schmetterlinge die heldenhaften Seelen geopferter feindlicher Krieger oder von Frauen die im Kindbett gestorben sind.
Schmetterlingen und Motten haben auch einen schattenhaften Aspekt, der auf ihre zuckenden Bewegungen zurückzuführen ist, die hierdurch nicht nur an flackerndes Feuer und blinkende Sterne denken lassen, sondern auch an Herumirren, Ängstlichkeit und den Wankelmut des Begehrens. Das Herumflattern zahlloser Motten im Zwielicht wird in einem geheimnisvollen Sinne mit den Energien triebhaften Verschlingens assoziiert.
Die physischc Erscheiung der Affen, ihre sozialen Gepflogenheiten, die Entwicklung ihres Gehirns, ihrc Verhaltensweisen und Fähigkeiten verlocken den Menschen zu Vergleichen mit sich selbst und geben ihm die Vorstellung, eine Sonderrolle in der Natur als Ganzer zugewiesen bekommen zu haben. Fast jedes Grundmuster sozialer Organisation existiert in den Gemeinschaften der kleineren und großen Affen in allen Verbreitungsgebieten. Ihr „affiges Gehabe“ hat zum Bild der drei Affen geführt, die „nichts hören, nichts reden, nichts sehen„. Sie stehen damit für einen Verhaltenscode, der irgendwo zwischen Amoralität oder instinkthaftem Verhalten und dem Drang nach sozialer und emotionaler Entwicklung – dem Versprechen der Menschlichkeit – angesiedelt ist. Deshalb gehörte und gehört der Affe in den Mythen vieler Kulturen zu den uneingeschränkt Herrschenden, die mit Eigenschaften wie Weisheit, Cleverness und Stärke ausgestattet waren. Der indische Hanuman ist der Gott mit dem starken Mund, als unbewaffneter und doch perfekter Krieger, Sohn des Windes, der Berge versetzt.
In der theologischen Entwicklung der drei abrahamitischen Religionen wandelte sich das Bild des Affen zu einem Symbol menschlicher Begierde, Gier und Schädlichkeit und so entstand der Affe als Symbol einer Perversion göttlicher Schöpfung, das durch die im 19. Jh. entstehende Evolutionstheorie in den Hintergrund gedrängt wurde. Dagegen wurde im 16. Jh. durch den buddhistischen Roman „Die Reise nach Westen“ oder „Monkeys Pilgerfahrt“ die abenteuerliche Geschichte eines Affen erzählt, der schließlich zu einem Gott wurde und in das chinesische Pantheon aufgenommen wurde. Seine Suche nach Weisheit zählte letztlich mehr als Trunkenheit, Narrenstücke und Anmaßungen, mit denen er Menschen und Göttern zur Last wurde. So wie sein abendländischer Verwandter – der Schelm Hermes, Gott der Zauberer und der Transformationen der Alchemie – entlarvt uns Monkey als Narren, als Personifizierung instinktiven Handelns, jedoch sorgt er auch für unerhörte Wohltaten. (Zitat: Buch der Symbole, Verlag Taschen)
Einen unterhaltsamen Einblick in den Charakter der SIEBENer vermittelt der Film Amadeus des Regisseurs Miloš Forman.