Nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen von Unionsparteien, FDP und GRÜNEN ging es nun mit dem innenpolitischen Thema GroKo aus SPD und Unionsparteien weiter. Im Zentrum der Diskussionen stand und steht nun die SPD, insbesondere ihre Jugendorganisation – die Jusos. Sie starteten eine Kampagne, die den Erneuerungsprozess der SPD vorantreiben soll und die Bildung einer großen Koalition als hinderlich hierfür betrachtet. Die von vielen Beobachtern nicht für möglich gehaltene Resonanz auf diese Kampagne führte auf einem Parteitag der SPD zu diesem Thema zu einer knappen Zustimmung zu dem Vorschlag der SPD-Spitzenfunktionäre, der Aufnahme von Verhandlungen mit den Unionsparteien zur Bildung einer großen Koalition zuzustimmen.
Die Vorweihnachtszeit mit den zahlreichen Weihnachtsmärkten in den Innenstädten brachte den Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Erinnerung und intensivierte die öffentliche Debatte um Terrorismus in Deutschland und die Reaktionen hierauf. Neben vielen Nachrichten über extreme Wetter- und Naturereignisse mit katastrophalen Auswirkungen in verschiedenen Regonen der Erde gab es auch für Deutschland Hochwasser– und Sturmmeldungen, die das Thema „Klimaschutz“ im Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit aktuell hielten. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen zur Regierungsbildung erlangte das Thema „Flüchtlinge“ große Aktualität, insbesondere der aus humanitären Gründen gebotene Nachzug von Familienangehörigen der bereits in Deutschland wohnenden Flüchtlinge.
Im Bereich der Wirtschaft sorgten verschiedene Unternehmensentscheidungen für Besorgnis bei Arbeitnehmern. Hierbei spielte die Neuordnung des Kurzstrecken-Luftverkehrs und die Insolvenz der Fluggesellschaft Air-Berlin eine besondere Rolle.
In den USA wurden weiterhin Nachrichten von Donald Trump produziert, die von der Verlegung der amerikanischen Botschaft in Israel nach Jerusalem über die Steuerreform bis zur Beleidigung von Zuwanderern aus Afrika reichten. Die internationalen Dauerkonflikte von der Ukraine, über Tunesien und Syrien bis Afghanistan sorgten in verschiedenen Zusammenhängen ebenfalls für Nachrichten. Dabei bildete sich mit dem Jemen ein neuer Brennpunkt heraus, der zusammen mit dem Syrienkonflikt ein neues Licht auf deutsche Rüstungsexporte wirft und speziell im Jemen kurzfristige Hilfsmaßnahmen für die Zivilbevölkerung erfordert. Trotz der hohen Präsenz von Nachrichten aus Krisengebieten meldeten sich Politikberater zu Wort, die behaupteten, es habe in den letzten Jahrzehnten noch nie so wenig gewaltsame Konflikte in der Welt gegeben, wie zur Zeit. Im Verlauf der Kurven werden Spitzenwerte von den Kurven für Vertrauen, Zufriedenheit, Glück und Kraft erreicht. Die übrigen drei Gefühle nähern sich mehr und mehr in ihrer Bedeutung an. Zur besseren Abschätzung aller Parameter sind die arithmetischen Mittel für 8 der 10 untersuchten Parameter als Balkendiagramm dargestellt. Die Kriterien Aktivität und Offenheit geben nur in der Darstellung ihrer absoluten Zahlen ein realistisches Bild, da sie überwiegend im Bereich von +1 und -1 pendeln und in der Grafik überhöht dargestellt werden.
In der Darstellung als Balkendiagramm bestätigt sich der erste Eindruck mit einem kleinen Unterschied in der Bedeutung des Glücks, das hier geringfügig hinter dem Allgemeinbefinden rangiert. Die hohe Übereinstimmung dieser beiden Kriterien kann als Kontrolle für die Stimmigkeit der Ergebnisse gesehen werden, da sie eine unspezifische Aussage über die Gefühlslage der Menschen machen. An diesem Ergebnis bestätigt sich die gern gebrauchte Feststellung, das die Deutschen auf „hohem Niveau“ klagen – wenn sie denn überhaupt klagen. Diese Einschränkung hat ihre Berechtigung, wenn man sich die geringe Bedeutung ansieht, die der Mut im Verhältnis zu den anderen Kriterien hat. Allerdings besteht auch wenig Grund zur Hoffnung und zur Freude, so dass überschwängliche Gefühle kaum in Erscheinung treten.
In der nebenstehenden Balkengrafik werden die Daten für die Kriterien Aktivität und Offenheit nachgeliefert. Für die Offenheit ergibt sich keine durchgreifende Veränderung der zurückhaltenden Einstellung zu Veränderungen. Für die Aktivität ergibt sich jedoch eine Verhaltensänderung, die kurz vor Weihnachten einsetzte und bis zum Ende des dargestellten Zeitabschnitts anhält.
Es ergibt sich aus den Ergebnissen ein stimmiges Bild – zumindest für die durch das Internet repräsentierte Öffentlichkeit in Deutschland – aus hohen Werten für Vertrauen, Kraft, Zufriedenheit und Glück sowie wenig Bereitschaft an der gegenwärtigen Situation etwas zu verändern.
In einem weiteren Schritt werden die Veränderungen zu den Vortagswerten grafisch dargestellt. Die Kriterien „Aktivität“ und „Offenheit“ sind hierbei ebenfalls aus den zuvor genannten Gründen ausgeblendet.
Ausgewogene Stimmungsbilder gibt es nicht. Die deutlichsten Unterschiede zwischen positiven und negativen Häufungen zeigen die Kriterien Glück und Allgemeinbefinden. Die Tage, an denen die Menschen sich vom Glück verlassen fühlten dominieren deutlich vor allen anderen Kriterien. Dieses Empfinden ergibt im Zusammenhang mit den überwiegenden Tagen eingeschränkten Allgemeinbefindens ein nachvollziehbares Ergebnis. Weitere Tagesergebnisse mit negativen Gefühlsentwicklungen zeigen Hoffnung, Mut, Freude und Zufriedenheit. Der relativ hohe Stellenwert, den das Glück in Grafik 2 einnimmt, in Verbindung mit der zeitlichen Häufung dieses Gefühls, läßt einen gewissen Fatalismus erahnen, der die Grundstimmung in Deutschland deutlich mitprägt und in der häufig zu hörenden Floskel „wir ändern ja doch nichts daran“ seine Bestätigung findet.
In der obenstehenden Grafik sind die aktivsten Gefühlsbewegungen optisch erkennbar: mit den deutlichsten Veränderungsraten überwiegt der Mut, der auch sprachlich mit dem Wort „wankelmütig“ in diesem Sinn in Erscheinung tritt, gefolgt von Glück und Zufriedenheit. Die in der Grafik konzentrierten Informationen liegen den Bewertungen der folgenden Tabelle zu Grunde.