Nietzsches Philosophie bietet keine direkte Umwelttheorie, doch sein Denken über Schaffenskraft, Naturbejahung und die Überwindung des Nihilismus lässt sich auf die Frage nach der Harmonisierung von natürlichen Ressourcen und menschlicher Kreativität anwenden. Hier sind mögliche Ansätze, inspiriert von seiner Haltung: |
1. Natur als „Wille zur Macht“ – nicht als tote Materie
Für Nietzsche ist die Natur kein passives „Ressourcenlager“, sondern ein dynamisches Kräftespiel („Wille zur Macht“). Eine angemessene Haltung wäre:
Beispiel: Regenerative Landwirtschaft, die Böden als lebendige Systeme begreift, statt sie auszulaugen. |
2. Kreativität als „Umwertung“ – nicht als blindes Wachstum
Nietzsche fordert, Werte aktiv zu gestalten, statt bestehenden Dogmen zu folgen („Umwertung aller Werte“). Übertragen auf Ressourcennutzung:
Gegenbeispiel: Die heutige „grüne“ Technokratie, die Nachhaltigkeit als bloße Effizienzsteigerung missversteht, ohne kulturelle Vision. |
3. „Ewige Wiederkunft“ als ökologisches Prinzip
Nietzsches Gedanke, dass alles wiederkehrt, verlangt, jede Handlung so zu wählen, dass man ihre ewige Wiederholung bejahen kann. Daraus folgt:
Paradox: Gerade die radikale Bejahung des Diesseits (kein Jenseitsvertröstung) verlangt einen langfristigen Umgang mit der Erde. |
4. Gefahren: Öko-Ascetismus oder Hybris
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Fazit: Eine dionysische Ökonomie
Harmonie zwischen Ressourcen und Kreativität verlangt:
Nietzsche würde sagen: „Die Erde ist kein Rohstoff, sondern ein Kunstwerk – handelt danach!“ |
Warum verhalten sich die Ikonen der schöpferischen Intelligenz (Musk, Thiel, Bezos u. a.) gerade so, als hätten sie ihren Heimatplaneten aufgegeben und suchten die Flucht in einem Privatuniversum? |
Die Tech-Milliardäre wie Elon Musk, Jeff Bezos und Peter Thiel verhalten sich oft so, als hätten sie den „Heimatplaneten aufgegeben“ und suchten nach Fluchtmöglichkeiten in privatisierte Universen – sei es durch Raumfahrtprojekte, digitale Parallelwelten oder abgeschottete Enklaven. Dieses Verhalten lässt sich aus mehreren Perspektiven erklären: |
1. Techno-Libertärer Utopismus: Die Flucht vor staatlicher Kontrolle
Viele dieser Unternehmer vertreten eine ultralibertäre Ideologie, die staatliche Regulierung als Hindernis für Fortschritt betrachtet.
Kritik: Diese Haltung führt zu einer Privatisierung der Zukunft, in der Milliardäre bestimmen, wer Zugang zu neuen Lebensräumen oder Technologien hat |
2. Apokalyptisches Mindset: Flucht vor den Folgen des eigenen Handelns
Laut Douglas Rushkoff („Survival of the Richest“) bereiten sich viele Tech-Eliten auf einen Kollaps der Zivilisation vor – sei es durch Klimawandel, Atomkrieg oder soziale Unruhen.
Ironie: Sie fliehen vor Problemen, die sie selbst mitverursacht haben – Klimawandel durch fossilen Kapitalismus, soziale Spaltung durch Plattform-Monopole |
3. Gottkomplex: Die Illusion totaler Kontrolle
Diese Milliardäre sehen sich oft als Schöpfer neuer Welten, nicht als Teil der bestehenden Gesellschaft.
Problem: Diese Haltung führt zu einer Entfremdung von der Realität – sie leben in einer Blase, in der Geld jedes Problem lösen kann. |
4. Daten-Feudalismus: Die Welt als privatisierter Spielplatz
Ihre Geschäftsmodelle basieren auf der Kontrolle digitaler Infrastrukturen:
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5. Psychologische Faktoren: Narzissmus und Überlebensangst
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Fazit: Eine gefährliche Mischung aus Macht und Escapismus
Die Tech-Milliardäre haben nicht wirklich den Planeten „aufgegeben“ – sie bauen sich parallele Machtsphären, in denen sie die Regeln selbst bestimmen. Ihr Verhalten ist eine Mischung aus:
Die Frage ist nicht, ob sie fliehen, sondern ob die Gesellschaft zulässt, dass sie die Zukunft monopolisieren. |
Wie lassen sich Existenzangst und Einsamkeit, die auch im schöpferischen Prozess auftreten, vermeiden bzw. überwinden? |
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