Oligarchen der Demokratie – Ein notwendiger Blick auf die Demokratie

Die reichsten Männer der Welt

Im nächsten Schritt werden die 8 Wertesysteme und die vier Quadranten nach  jeweils spezifischen Schlüsselbegriffen (überleben, blutsverwandt, Ausbeutung, Wahrheit, Erfolg, Gemeinschaft, systemisch, holistisch) und den oben genannten Personalpronomen dargestellt. Für die US-Milliardäre und den indischen Milliardär wurden englische Entsprechungen benutzt.

In der oben stehenden Galerie sind die Quadranten und WMeme im grafischen Vergleich für die reichsten US-Amerikaner und einen in den USA tätigen Deutschen sowie einen indischen Milliardär aus der Ölbranche dargestellt. Aus der Kombination von Quadrant und Wertebild ergibt sich ein Gesamtbild, das die Aktivitäten der Personen jeweils in den Wirklichkeitsbereichen der Psyche und des Geistes (oberer linker Quadrant), der Kultur (unterer linker Quadrant) und der objektivierbaren Welt (rechte Quadranten mit physischer Ausstattung der Individuen oben rechts und messbaren sozialen Phänomenen unten rechts) abbildet. Hierbei ist zu beachten, dass die Aussagen im Spiegel von Selbstäußerungen  und als Reaktionen der öffentlichen Meinungen darauf aufzufassen sind. Deshalb werden sie von mir an verschiedenen Stellen der Texte in diesem Projekt auch Wertewelten genannt. Die Begründung hierfür liegt in der Erkenntnis, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und immer auch im Bild seines Umfelds existiert. Ohne die Reflexion anderer Menschen kann er sein Menschsein nicht voll entfalten (siehe Hospitalismus). Es drückt sich auf diesem Weg auch der Einfluss aus, den der enorme Reichtum auf die breite Öffentlichkeit hat. In diesem Sinne sind Milliardäre auch bedeutende Personen des öffentlichen Lebens und tragen mit ihrem Verhalten zur politischen Willensbildung – bei Politikern und Wählern – bei. Da ihre faktische Macht nicht reguliert ist und nur über gesetzliche Regelungen im begrenzten Maße eingehegt wird, besteht innerhalb demokratischer Staaten ein Graubereich, der sich bis zu Oligarchien autoritärer Staaten erstreckt. Die Übergänge sind fließend und werden erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Solche Entwicklungen haben auch Donald Trump an die Macht gebracht, wobei die vorangehende Tea-Party-Bewegung das Feld für ihn bereitet hatte.

Nachfolgend gebe ich einen kurzen Überblick über das Gesamtbild der dargestellten Milliardäre im englischen Sprachraum. Extreme Aktivitäten im geistig-psychischen Bereich sind bezüglich Larry Ellison, Bill Gates und Peter Thiel zu sehen. Dabei zeigt sich im oberen linken Quadranten ein starker Überschuss, der zu Lasten der kulturellen Einbindung geht und einen Zusammenhang mit der Wertehaltung bildet. Dabei zeigt sich eine starke Bindung an blaue Einflüsse, die für konservative Machtstrukturen stehen und mit der religiösen Grundierung zu tun haben können. Allgemein deutet Blau auf Ordnungsstrukturen hin, die für autoritäre Führungsstile, aber auch für Datenbanken wie Oracle, das ein Hauptgeschäftsfeld von Ellisons wirtschaftlicher Grundlage bildet, hin. Ellisons weltanschauliches Verhalten entspricht einer tiefen Technikgläubigkeit, die dem humanistischen Geist entspricht und ihn selbst in die Rolle eines Propheten bringt, der ohne  die typischen Werte von Orange und Grün zu entwickeln (Demokratie, soziale Gemeinschaft und Ökologie) ein von Luxus erfülltes Leben geniesst. Sein beruflicher Werdegang als weitgehend autodidaktisch aufgestiegener Technik-Milliardär lässt an den Semmelweis-Reflex denken, jenen Arzt, der sich über den Widerstand seiner Kollegen hinwegsetzte, und die Bekämfung des Kindbettfiebers nach seiner eigenen Methode erfolgreich einführte.

Auch Bill Gates verfolgt einen pragmatischen Ansatz: Er setzt auf Partnerschaften mit Regierungen, Unternehmen und NGOs, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Wie Ellison glaubt er an den Erfolg wissenschaftsbasierter Methoden, jedoch zeigt seine schwächere rechte Seite im Quadrantenbild eine schwächere Ausrichtung darauf an, als es bei Ellison der Fall ist. Das zeigt sich auch in seinem WMem-Profil, wo ebenfalls ein sehr starkes Blau zu sehen ist, wobei allerdings auch deutliche Anteile von Beige und etwa gleich gr0ße, jedoch relativ kleine Anteile von erfolgsorientiertem, demokratischem Orange und sozial-ökologischem Grün zu sehen sind. Im Unterschied zu Ellison sind hier auch geringe Anteile von Gelb und Türkis erkennbar, die innerhalb der Entwicklungsspirale Steuerungsfunktionen übernehmen und daher sehr wichtig sind.

Im Quadrantenbild von Peter Thiel, der seinen wirtschaftlichen Schwerpunkt in den USA hat, aber auch als Milliardär in Deutschland gelistet wird, sind schwache linke Quadranten zu sehen, die eine außerordentlich starke rechte Seite zur Folge haben. Darin kommt eine Vernachlässigung emotionaler und geistiger Qualitäten zum Ausdruck die zu manipulativen Versuchen am eigenen Körper und auch am fremden Körper gehören. Auch hier haben die Ergebnisse zu den Quadranten Entsprechungen in den Ergebnissen zu den WMemen. Einem starken Orange ist ein geringeres Blau vorgelagert, gefolgt auf der gegenüberliegenden Seite der orangenen Achse von einem schwächeren Grün. Soweit handelt es sich um ein häufig anzutreffendes Muster in demokratischen Gesellschaften. Bedenklich sind dagegen ein außerordentlich hoher Anteil von Beige und Rot. Das erstere zeigt die Bemühungen Thiels an, alles zu versuchen, sein Leben zu verlängern oder sogar unsterblich im materiellen Sinn zu werden. Diese Versuche schlagen sich in Beige nieder, in dem Sinne, dass hierin nicht materielle Armut zum Ausdruck kommt, wie es in der Regel der Fall ist, sondern ein Mangel an psychischer Resilienz. Das besondere Interesse Thiels an lebensverlängernden Maßnahmen schlägt sich auch in Investments nieder, die er getätigt hatte oder auch noch unterhält. Hierzu gehören:

Der deutliche Anteil von Rot, der für Gewaltbereitschaft steht, deutet wahrscheinlich auf die Unterstützerszene von Trump hin, zu der er Verbindungen hat.

Ohne in besonderer Weise mit ihrem Quadrantenbild auffällig zu sein, zeigen sich in den WMem-Profilen von Musk, Zuckerberg, Bloomberg, Brin und Bezos besondere Konstellationen, die bei Musk in starken Beigeanteilen, bei Zuckerberg in sehr starkem Blau bei schwachem Orange und relativ starkem Grün, bei Bloomberg in sehr starkem Grün bei gleich starkem Blau und Orange sowie deutlich sichtbarem Beige bestehen. Bei Brin ist ein stufenweiser Anstieg von Blau zu Orange zu Grün zu sehen, der einer kontinuierlichen Entwicklung in logischer Abfolge entspricht. Wie bei Bloomberg sind auch hier deutliche Anteile von Beige, Gelb und Türkis zu sehen.

Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, hat ein Weltbild, das stark von technologischer Zukunftsorientierung, wirtschaftlichem Wachstum und langfristiger Planung geprägt ist. Amazon wurde nicht mit kurzfristigen Gewinnen aufgebaut, sondern mit der Idee, über Jahrzehnte zu wachsen. Sein berühmter „Day 1„-Ansatz bedeutet, dass ein Unternehmen immer wie ein Startup agieren sollte – innovativ, risikobereit und kundenorientiert.

Für Bezos steht der Kunde an erster Stelle. Er glaubt, dass Unternehmen nur dann erfolgreich sein können, wenn sie sich kompromisslos auf die Bedürfnisse der Kunden konzentrieren. Dieser Ansatz hat Amazon zu einem der kundenfreundlichsten Unternehmen der Welt gemacht. Auf der anderen Seite steht allerdings auch Kritik an der Wegwerfmentalität, die in Retouren nur noch Abfall sah und hierin eine marxistische Kritik am Kapitalismus bestätigt.Er fordert von Mitarbeitern Höchstleistungen und hat eine leistungsorientierte Unternehmenskultur bei Amazon etabliert, die oft zu Kritik von gewerkschaftlicher Seite führt. Bezos glaubt an einen aggressiven Wettbewerb. Amazon hat viele Konkurrenten durch niedrige Preise, schnelle Expansion und Effizienz aus dem Markt gedrängt.

Bezos sieht in Technologie den Schlüssel zur Zukunft. Er investiert massiv in KI, Automatisierung, Cloud-Computing (AWS) und Raumfahrt (Blue Origin). Er glaubt, dass Technologie die Gesellschaft grundlegend verändern und verbessern kann. Einer seiner langfristigsten Pläne ist die Besiedelung des Weltraums. Bezos ist überzeugt, dass die Menschheit Ressourcen aus dem All nutzen muss, um das Wachstum auf der Erde nachhaltig zu gestalten. Sein Konzept sieht riesige Raumkolonien vor, die Menschen eines Tages bewohnen könnten. Obwohl Amazon oft wegen seines ökologischen Fußabdrucks kritisiert wird, hat Bezos den „Bezos Earth Fund“ mit 10 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des Klimawandels gegründet. Er sieht Nachhaltigkeit als wichtig an – aber mit technologischem Fokus, nicht durch Verzicht.

Das Quadrantenbild von Bezos zeigt eine starke geistig-psychische Ausstrahlung die mit der starken Ausprägung des führenden Blau korrespondiert. Hieraus erklärt sich die Ausrichtung an festgefügten Ordnungsstrukturen die in religiösen Grundierungen oder auch staatlichen Machtstrukturen zu finden sind. Das lässt auch die Möglichkeit zu – wie bereits bei Ellison erwähnt, das Bezos selbst solche Machtstrukturen geschaffen hat, auf die sich hier die Reflexionen zeigen. Die für ein kapitalistisches Handelsunternehmen ungewöhnliche Vernachlässigung von Orange und relativ stark ausgeprägtem sozial-ökologischem Grün ist eine Konstellation, die auf lange Sicht nur funktionieren kann, wenn sich die Macht von Blau auf die Finanzierung aus sich selbst heraus oder durch erfolgsorientiertes Orange unterhalten kann. Im Fall von Amazon sind es die Kunden und Gewerbetreibenden auf der Verkaufsplattform der Firma, die hierfür in Frage kommen, aber auch andere Großunternehmen, die sich der Dienstleistungen (z. B. Datenspeicherung AWS) von Amazon bedienen sowie der Staat, der andere Projekte des Konzerns finanziert (z. B. Blue Origin) und durch die eine Querfinanzierung möglich wird. Dann ist es letztlich der Staat, der das System Amazon trägt. In der Konstellation ist das relativ starke Grün ebenfalls als potentieller Kostenfaktor (z. B.Bezos Earth Fund)  anzusetzen, der die Situation zusätzlich belasten kann.

Das Wertespektrum von Bezos ist auf die drei dargestellten WMeme beschränkt. Insbesondere sind keine Reflexionen im beigen Bereich und innerhalb der zweiten Ordnung (Gelb und Türkis) zu sehen. Seine Kritiker meinen, dass er mehr von seinem enormen Vermögen für soziale Zwecke spenden könnte.

Elon Musks Weltbild ist eine Mischung aus technologischem Optimismus, Libertarismus, transhumanistischen Ideen und einem starken Fokus auf die langfristige Zukunft der Menschheit. Ähnlich wie Bezos sieht er die langfristige Zukunft der Menschheit nur im interplanetaren Raum gegeben. Sein Unternehmen SpaceX verfolgt das Ziel, Menschen auf den Mars zu bringen und dort eine selbstversorgende Kolonie aufzubauen. Gleichzeitig treibt er jedoch den technologischen Fortschritt auf der Erde mit erneuerbaren Energien und nachhaltigen Projekten voran. Er sieht Technologie als entscheidenden Hebel, um globale Herausforderungen zu lösen. Dazu gehören unter anderem: Künstliche Intelligenz (KI), erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Mit Neuralink will Musk Schnittstellen zwischen Gehirn und Computer als Erweiterung menschlicher Fähigkeiten entwickeln.

Musk ist ein Anhänger weitgehender wirtschaftlicher Freiheit und kritisiert oft staatliche Bürokratie, die Innovationen hemme. Umweltauflagen im Zusammenhang mit der Errichtung seiner Autofabrik in Deutschland lehnte er konsequent ab.

Seit der Übernahme von Twitter (jetzt X) betont Musk die Wichtigkeit der Meinungsfreiheit und kritisiert eine vermeintliche Zensurkultur. Gleichzeitig greift er oft Medien und Regierungen an, die er für Manipulation verantwortlich macht. Er geht davon aus, dass Automatisierung viele Jobs ersetzen wird und hat sich offen für ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgesprochen. Er hält eine Zukunft für möglich, in der Menschen weniger arbeiten müssen und KI sowie Roboter viele Aufgaben übernehmen.

Zu den Freiheiten des reichsten Manns der Welt gehört es offensichtlich auch, „Möglichkeitsräume“ zu entdecken, ohne damit etwas bestimmtes – etwa im soziologischen Sinn – auszudrücken. Deshalb ist zwischen diesem „Möglichkeitsraum„, der auch gerne von Politikern benutzt wird, und dem in der Soziologie verwendeten Ausdruck „Raum der Möglichkeiten“ zu unterscheiden. So ist Musk beharrlich der Meinung, dass die Menschheit in einer Simulation lebt und befindet sich damit in der Nähe einer solipsistischen Weltauffassung.

Insgesamt ist sein Weltbild und die daraus abgeleitete Strategie für seine Unternehmungen widersprüchlich. Einerseits befürwortet er große technologische Eingriffe (z. B. KI und Gehirnimplantate), andererseits warnt er vor den Gefahren dieser Technologien. Er ist ein Visionär mit starkem Innovationsdrang, aber auch ein pragmatischer Unternehmer, der wirtschaftlichen Erfolg priorisiert.

Nach seinem Quadrantenbild verfügt Musk über eine starke geistig-psychische Energie und lässt sich von objektivierbaren Feststellungen nicht so sehr beeindrucken. Seine phantastischen Visionen zeigen, dass er hiervon reichlich Gebrauch macht. Sein Werteprofil zeigt eine ähnliche Struktur wie das von Bezos, jedoch spielt hier Grün die dominante Rolle, vor Blau und einem schwachen Orange in deren Mitte. Daraus ergeben sich die gleichen Probleme wie bezüglich Bezos, jedoch in abgeschwächter Form. Abweichend von Bezos ist hier auch ein relativ starkes Beige zu sehen, dass sich sowohl aus Musks Investments beziehen kann, wie auch auf sein starkens Engagement in der technischen Überformung des Menschen im Weltraum oder auf der Erde. Aus Musks Perspektive kann eine geglückte Überlebenstechnik gleichzeitig ein geglücktes Investment bedeuten. In diesem Fall träten die strukturellen Probleme innerhalb der Werteordnung nicht ein, sondern störende Werte könnten eliminiert werden.

Wie die anderen Milliardäre hat Musk durch die Macht des Geldes und insbesonder der Propaganda über seinen Messagingdienst X starken politischen Einfluss.  Seit der US-Wahl 2024 wird Musk weithin als Oligarch eingeordnet und als Bedrohung für die Demokratie gesehen. Hierin ist vielleicht einer von vielen Gründen zu sehen, warum Donald Trump eine Auswahl der Milliardäre – unter ihnen auch Musk, Bezos und Zuckerberg – zu seiner Amtseinführung in die erste Reihe seiner Gäste gesetzt hat. Schon König Ludwig XIV. hatte die wichtigsten Adeligen an seinem Hof in Versailles versammelt, damit er sie unter Beobachtung halten konnte.

Der Facebook (Meta-) Gründer Mark Zuckerberg, gehört ebenfalls zu den innovativen TechnikFuturisten, die eine neue Fortschrittsidee propagieren und damit eine zweite Moderne begründen wollen, die nicht vorrangig an der nachholenden Heilung der geistig-seelischen Ausstattung der Menschen interessiert sind, sondern an deren Manipulation durch technische Erweiterungen des Menschen.

Zuckerberg glaubt daran, dass Technologie die Welt verbessern kann, insbesondere durch Vernetzung und den Zugang zu Informationen. Dies zeigt sich in Metas Mission, „die Welt offener und vernetzter zu machen“. Damit steht Zuckerberg in Opposition zu Trumps WahlspruchAmerika first“ und man kann gespannt sein, wie sich Meta – aber auch das zu Musk gehörende „X“ unter diesen Bedingungen entwickeln.

Mit der Umbenennung von Facebook in Meta hat Zuckerberg seine Vision von einem Metaversum betont – eine digitale, fremdartige Zukunft, in der virtuelle Realität (VR) und erweiterte Realität (AR) eine zentrale Rolle spielen. Damit begibt er sich auf ein Feld, das viele Irrwege zulässt und von vielen Menschen nicht verstanden wird.

Als Programmierer und Unternehmer setzt er stark auf datenbasierte Analysen und Algorithmen, sowohl in der Unternehmensführung als auch in sozialen Netzwerken. Eine zwangsläufige Folge davon ist die Ausbreitung des Internet bis in den letzten Winkel des Planeten, da andernfalls kulturelle Verwerfungen eintreten würden, die dem universellen Anspruch an eine gemeinsame Zukunft des Planeten nicht gewährleisten könnten. In diesem Sinne stellt das Projekt „Internet.org“ einen praktischen Versuch dar, Zuckerbergs Vision zu verwirklichen.

Insgesamt ist Zuckerbergs Weltbild stark von Technologieoptimismus, Globalisierung und einem datengetriebenen Fortschrittsglauben geprägt und gleicht in vielem dem Weltbild anderer neoliberaler Milliardäre.

Trotz seiner positiven Visionen gibt es auch Kritik an Zuckerbergs Weltbild, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen von sozialen Medien auf die Gesellschaft, Datenschutzfragen und die Rolle von Facebook in der Verbreitung von Fehlinformationen und politischen Polarisierungen. Diese Spannungen sind ein wiederkehrendes Thema in der öffentlichen Diskussion um Zuckerberg.

Das Quadrantenbild von Zuckerberg zeigt starke geistig-psychische Potentiale, ohne soziale Einbindungen zu vernachlässigen. Daraus folgt eine Vernachlässigung realer Ergebnisse der Wissenschaft allgemein und besonders der Biowissenschaften. Das Werteprofil stimmt bis auf geringe Unterschiede mit jenem von Jeff Bezos überein. Deshalb kann darauf verwiesen werden. Es weicht jedoch deutlich von dessen Quadrantenbild ab. Im Gegensatz zu Bezos ist Zuckerberg stärker kulturell eingebunden und zeigt stärkere Defizite in den rechten Quadranten. Die geringe Aktivität des liberal-demokratischen Orange ist für den Erfolg des von Zuckerberg entwickelten Konzepts nicht in dem Maße erforderlich wie bei Bezos, da die wirtschaftliche Grundlage nahezu ausschließlich das sich selbsterhaltende Netzwerk von Nutzern ist, die in der Masse allein durch die kostenlosen Dienstleistungen angezogen werden und durch Waren- und Informationsangebote profitieren, mit denen Zuckerberg selber – bis auf die staatlichen Auflagen zur Einhaltung ethischer Standards – keine Garantien übernehmen muss. Deshalb ist das leitende Wertesystem in Blau zu sehen, das für die ethische Ordnung innerhalb des Systems steht.

An diesem Profil wird deutlich, dass Zuckerbergs Realität weit von seinen Visionen einer globalen Demokratie entfernt ist und eher als Instrument einer staatlich gelenkten Moralvorstellung anzusehen ist, die nicht demokratisch kontrolliert wird.

Sergey Brin ist neben Larry Page als Mitbegründer von Googel – jetzt Teil von Alphabet – zu nennen. Er hat sich neben seinem Engagement für Google auch einen Namen als Unterstützer für gemeinnützige Projekte gemacht. Die Erkrankung seiner Mutter hat ihn vor allem zu einem Förderer der Forschung an der Parkinson-Krankheit werden lassen. Neben weiteren Initiativen in Forschung und Bildung engagiert er sich auch in der Flüchtlingshilfe – insbesondere unterstützt er das International Rescue Committee (IRC). Besonders hervorzuheben sind auch seine Investitionen für den Klimaschutz und den Schutz der Umwelt.

Brins Quadrantenbild zeigt gegenüber Page eine etwas stärkere Betonung des oberen linken Quadranten, bei gleich starken unteren linken Quadranten und den rechten Quadranten. Deutliche Unterschiede sind jedoch im Werteprofil zu sehen. Während bei Brin wie bei Page deutliche Anteile in Beige, Gelb und Türkis zu sehen sind, machen die Hauptsysteme deutlich, dass es bei Brin eine deutlich stärkere öko-soziale Haltung als bei Page gibt. Während bei Page das Gesamtbild von Orange bestimmt wird, wird es bei Brin von Grün bestimmt, das von Orange und Blau gefolgt wird. Hierin bestätigt sich der erste Eindruck von Brins philanthropischen Engagement. Es ist anzunehmen, dass beide aufgrund der zur Verfügung stehenden Energien aus Gelb und Türkis über notwendige Ressourcen verfügen, um die schwierigen Konstellationen in ihren Werthaltungen auszutarieren.

Michael Bloomberg, der ehemalige Bürgermeister von New York City und Gründer des Finanzdienstleistungs– und Medienunternehmens Bloomberg LP, hat das Image eines pragmatischen Politikers, der in seiner Zeit als Bürgermeister vor allem durch seinen Kampf gegen Tabakkonsum und Fettleibigkeit bekannt geworden ist und heute als Medienunternehmer und Finanzdienstleister tätig ist. Er ist einer der wenigen bekannten Politiker, der sich für eine strengere Regulierung des Waffenmarktes in den USA einsetzt. Bloomberg verbindet in seinen Aktivitäten Erfahrungen aus seiner politischen Tätigkeit mit seinen wirtschaftlichen Kenntnissen und lässt diese in die von ihm gegründete Stiftung Bloomberg Philanthropies einfließen, die sein gesamtes wohltätiges Engagement umfasst. Dazu gehören neben den sonst üblichen Bereichen auch staatliche Innovationen, Projekte zur Stadtentwicklung und der Kampf gegen umweltschädliche Energien.

Das Quadrantenprofil von Bloomberg zeigt ein ausgewogenes Bild der linken Quadranten bei relativ schwachen rechten Quadranten. Im Werteprofil ist Grün als stärkstes WMem zu sehen, gefolgt von etwa gleich großen Anteilen von Blau und Orange. Weiterhin sind ein deutlicher Anteil an Beige und geringe Anteile an Rot, Gelb und Türkis vorhanden. Dieses Bild wird durch die genannten Engagements Bloombergs bestätigt. Der bei Bloomberg etwas stärker auffallende Anteil von Rot kann durch seine pragmatische Haltung im Kampf gegen Tabakkonsum und die Opposition zur Waffenlobby ausgelöst sein und ist wahrscheinlich als Reaktion auf Bloomberg zu verstehen. Die Anteile an Gelb und Turkis deuten auf Energien hin, die eine funktionsfähige Ausrichtung in der Entwicklungsspirale sicherstellen.

Steve Ballmer, ist der ehemalige CEO von Microsoft (2000–2014). Er ist bekannt als energiegeladene, leidenschaftliche und oft lautstarke Persönlichkeit. Nach seinem Rücktritt bei Microsoft kaufte Ballmer die NBA-Mannschaft Los Angeles Clippers und zeigt auch dort seine emotionale und enthusiastische Art als deren Besitzer. Seine lautstarken Reden und sein berühmter „Developers! Developers! Developers!“-Chant (Gesang) sind legendär. Die Art seiner Auftritte und sein Führungsstil lassen ihn manchmal als aggressiv oder ungestüm erscheinen. Dabei kann er auch verletzend wirken, wie durch sein spöttisches Lachen über das iPhone im Jahr 2007, das er als zu teuer und wenig zukunftsfähig einschätzte.

Obwohl Ballmer technisch nicht so versiert war wie Bill Gates, hatte Ballmer einen starken Geschäftssinn. Unter seiner Führung steigerte Microsoft seinen Umsatz erheblich, auch wenn manche Innovationen (wie Windows Phone) nicht den gewünschten Erfolg brachten.

Auch Ballmer hat sich für soziale Verantwortung und Philanthropie eingesetzt, insbesondere durch seine Arbeit mit der Ballmer Group, die sich auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Mobilität für Kinder und Familien in den USA konzentriert.

Ballmers exzentrische Veranlagung ist durch sein Quadrantenbild belegt. Dort zeigt er eine überdurchschnittliche Ausprägung seines Egos, ohne dabei seine Einbindung in die kulturelle Sphäre zu vernachlässigen. In seinem WMem-Profil sind ein relativ starkes Beige sowie Spuren von Rot, Gelb und Türkis vorhanden, die sein soziales Engagement (Beige), seine aggressiven Ausfälle (Rot) sowie die harmonisierende Wirkung von Gelb und Türkis nachvollziehbar machen.

Die dominanten Wertesysteme sind die gleich starken Systeme von Orange und Grün, bei relativ schwachem Blau. Es ist anzunehmen, dass in dem Gesamtbild seiner Entwicklungsspirale die aktuelle Tätigkeit als Besitzer der Los Angeles Clippers den Ausschlag gibt. Als „Alleinherrscher“ des Basketballvereins hat er sich an die Ordnung seines Sports zu halten und hat darüber hinaus im Verhältnis zu der Funktion als Manager wenig Macht und Ordnungsforderungen zu beachten. In dem starken Grün kommt die starke Bindungswirkung eines Sportvereins zur Wirkung, die den wirtschaftlichen Erfolg gewährleistet und die Funktionen von Blau (kirchliche und staatliche Autorität) weitgehend ersetzt. An dem starken Orange ist in dieser Konstellation ein Produkt von Grün zu sehen.

Mukesh Ambani ist einer der bekanntesten und einflussreichsten Unternehmer Indiens. Er ist Vorsitzender und Geschäftsführer von Reliance Industries Limited (RIL), einem der größten Unternehmen Indiens. Reliance ist in verschiedenen Branchen tätig, darunter Petrochemie, Raffinerien, Telekommunikation (Jio), Einzelhandel (Reliance Retail) und digitale Dienste. Unter seiner Führung hat Reliance sich zu einem globalen Player entwickelt und ist ein wichtiger Treiber der indischen Wirtschaft.

Ambani pflegt einen luxuriösen Lebensstil und gehört zur indischen Elite – und das hat in der von Kasten bestimmten hinduistischen Kultur eine besondere Bedeutung. Dazu gehört auch ein erleichterter Zugang zu politischen und wirtschaftlichen Führungspersönlichkeiten in Indien und weltweit. Darüber hinaus gilt er als einer der mächtigsten Geschäftsleute Asiens und ist deshalb auch für die amerikanischen und europäischen Interessen von besonderer Bedeutung.

Die Reliance Foundation unterstützt Bildung, Gesundheit, ländliche Entwicklung und Katastrophenhilfe. Mukesh Ambani ist eine Schlüsselfigur in der globalen Wirtschaft und hat maßgeblich zur Modernisierung und Digitalisierung Indiens beigetragen, und es bestehen Zielvorstellungen, Reliance bis 2035 zu einem kohlenstoffneutralen Unternehmen zu machen.

Das Quadrantenbild von Ambani läßt gute geistig-seelische Energien erwarten, wobei die kulturelle Anbindung im Vergleich zu den meisten anderen Milliardären geringer ist. Deshalb und aufgrund seiner internationalen Kontakte kann eine Orientierung an westlichen Standards vermutet werden. Das Werteprofil nähert sich dem Bild von Larry Page und Steve Ballmer an und gibt ebenfalls Grund zu der Annahme, dass Ambani die Rolle Indiens als größte Demokratie der Welt mitträgt und in seinen Werthaltungen gute Verständigungsmöglichkeiten für westliche Interessen bietet.

Über Fidelio

Ich bin 1949 geboren und war in meiner berufstätigen Zeit als Stadtplaner in einer mittelgroßen kommune tätig. Seit meiner Studienzeit habe ich mich für die Entwicklung eines erweiterten geistigen Horizonts interessiert und einige Anstrengungen unternommen, mich persönlich in diesem Sinne zu entwickeln. Aufgrund meiner katholischen Erziehung habe ich in den 1960-er Jahren begonnen, mich intensiver mit dem modernen Mystiker Teilhard de Chardin zu befassen und bin so zur Gedankenwelt von Ken Wilber gekommen, die ich in diesem Projekt nutzbar zu machen versuche.
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