Paul Cézanne
Der Maler Paul Cézanne wurde 1839 in Aix-en-Provence geboren und starb hier 1906.
In der Zeit der ersten Generation der Impressionisten geboren, auch zeitweilig ihrem Kreis angehörend, ging Cézanne immer seinen eigenen künstlerischen Weg. Er wurde mit seiner Kunst richtungweisend für viele Maler nachfolgender Generationen und ist als Wegbereiter der modernen Malerei anzusehen. Stark introvertiert, nie mit sich selbst zufrieden und kompromißlos arbeitete er, teils in Aix, teils in Paris, Auvers-sur-Oise, Pontoise, L’Estaque, später nur noch in seinem Heimatort. Eine langjährige, in der Schulzeit gegründete Freundschaft mit Zola zerbrach daran, daß Cézanne sich in einer Romanfigur Zolas, der eines erfolglosen Malers, wiederzuerkennen glaubte. Er litt unter der Ablehnung seiner Zeitgenossen, fühlte sich von nur wenigen verstanden und arbeitete unermüdlich, voller Zweifel darüber, ob er sein Ziel, die künstlerische Umsetzung seiner Wahrnehmungen und nicht nur deren Wiedergabe, auch erreichen würde. Finanziell war er immer von seinem Vater und dessen Erbe abhängig. Wenigstens in fortgeschrittenem Alter konnte er noch die Anerkennung seiner Kunst erleben.
Vom Vater für die Nachfolge in dem familieneigenen Bankhaus bestimmt, hatte er, nach einem abgebrochenen Jurastudium 1859/60, nur mühsam die Ausbildung als Maler durchgesetzt. Er besuchte 1862 – 1865 die Académie Suisse, studierte die alten Meister und wurde an der École des Beaux-Arts abgewiesen. Bis gegen 1870 malte er mit vollen, dicht aufgetragenen Farben erzählende Themen in einem später als „barock“ bezeichneten Stil, versuchte sich auch an Stilleben, Portraits und im Atelier nach Skizzen gemalten Landschaften. Obwohl ihn Arbeiten anderer Maler tief beeindruckten, setzte er diese oft in karikierender Weise um, zum Beispiel Manets „Olympia“ (Paris, Musée d’Orsay). Durch Pissarro kam er mit den Impressionisten zusammen, mit denen er 1874 und 1877 ohne Erfolg ausstellte. Pissarro überzeugte ihn auch von der Freilichtmalerei und wurde sein Mentor. Trotz dieser Beziehungen übernahm er nicht ungeläutert impressionistische Darstellungsweisen. Cézanne suchte sie zu überwinden und etwas „Solides und Dauerhaftes“ zu leisten. Seine frühere ungestüme Malweise gab er auf, hellte seine Palette auf, versuchte durch Tonwerte zu modellieren, Formen und ihre Position im Raum auf ihre wesentlichen Merkmale zu reduzieren, der Wiedergabe einer Erscheinung einen tieferen Sinn durch Überlegung und Konstruktion zu geben.