Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch (eigentlich Iheronymus van Aken) wurde um 1450 in s’Hertogenbosch geboren und ist 1516 dort gestorben.
Er war Zeitgenosse Leonardo da Vincis und gehört zu den großen europäischen Malern seiner Zeit. Die Bemühungen um die Entschlüsselung seiner heute nicht mehr allgemein zugänglichen Symbolsprache , so wichtig sie für das Verständnis der allgemeinen Geistesgeschichte ist, lassen den künstlerischen Rang seiner Werke oft unangemessen zurücktreten. Boschs Schulung und Frühwerk liegen weithin im Dunkeln. Die minuziöse Ausführung, die auch seine großformatigen Triptychen kennzeichnet, hat auf eine Ausbildung als Miniaturmaler schließen lassen. Allerdings fehlen für diese These sichere Belege. Die Spukwelt des Malers, die häufig den Sittenverfall und die Torheit der Welt geißelt, dürfte durch die religiöse Unruhe der Zeit im Vorfeld der Reformation beeinflußt worden sein. Im Laufe seiner Entwicklung verfeinerte Bosch zunehmend seine malerischen Mittel, indem die Modulation aus der Farbe heraus gleichberechtigt neben die eindeutig abgrenzende Linie trat. Nicht zuletzt hierin erweist er sich als Generationsgenosse Leonardos. Ob er dessen Werke gekannt hat, ist eine offene Frage. Neben Geertgen tot Sint Jans ist Bosch der große Landschaftsmaler in den Niederlanden während des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts. Von ihm gingen entscheidende Anstöße für die Entwicklung der „Weltlandschaft“ – etwa bei Patinir -, aber auch der autonomen Landschaft etwa in den Jahreszeitenbildern Pieter Breughels aus. Bosch, schon zu Lebzeiten hoch geachtet, wurde mit seinen „Sittenbildern“ bezeichnenderweise gerade dort besonders geschätzt, wo die Inquisition im 16. Jahrhundert zu ihren schlimmsten Ausschreitungen vorstoßen sollte: in Spanien.