Gerrit Rietveld
Der niederländische Architekt und Designer wurde 1888 in Utrecht geboren und starb dort 1944.
Bekannt wurde Rietveld durch seine Beteiligung an der Künstlergruppe De Stijl. Rietveld war als Schreinermeister zunächst im Familienbetrieb tätig. Sein architektonisches Wissen erarbeitete er sich in Abendkursen. Gerrit Thomas Rietveld entwickelte sich vom Schreinermeister zu einem der bedeutendsten Architekten und Designer der De-Stijl-Gruppe.
Die Künstlergruppe De Stijl formierte sich um eine gleichnamige niederländische Zeitschrift für Bildende Kunst, die von Theo van Doesburg herausgegeben wurde und zwischen 1917 und 1932 erschien. Einflussreich war Rietveld vor allem durch das Rietveld-Schröder-Haus (in Utrecht) und den Rot-Blauen-Stuhl. Auch am Bauhaus wurden seine Ideen aufgegriffen.
Wesentliche Merkmale seiner unter dem Einfluss von De Stijl entstandenen Werke sind die strenge Geometrie sowie die Reduktion der Farbgebung auf die Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Sie stellen den Versuch dar, Bildende Kunst, Design und Architektur zusammenzuführen, was bis zu einem gewissen Grade zu einer gattungssprengenden Ästhetik führte. Den Rot-Blauen Stuhl entwickelte er 1917 in seiner Grundform und baute ihn 1918 in einer ersten Ausführung mit Seitenteilen unter den Armlehnen und ohne farbige Fassung. 1919 veröffentlichte Rietveld eine Abbildung dieses Stuhls in der Zeitschrift De Stijl. Erst 1923 erhielt der Stuhl seine charakteristische Farbgebung in den Primärfarben (Rot, Blau, Gelb) und Schwarz, wobei auch nach 1923 noch andere Farbkonzepte – sogar farblose – auf Fotografien zu sehen sind.