Eine Kernaussage dieses Beitrags ist bereits in der Überschrift enthalten. Es geht um den Begriff „Fortschritt“ unter vorwiegend politischen Blickwinkeln. Die Verwendung dieses Wortes kommt in der deutschen Sprache in vielen zusammengesetzten Begriffen vor. Man/Frau spricht von Fortschrittsideen, Fortschrittsglauben, Fortschrittsberichten, Fortschrittskontrollen, Fortschrittsfeindlichkeit, Baufortschritten, Lernfortschritten, Entwicklungsfortschritten, Produktivitätsfortschritten, Verhandlungsfortschritten, um nur einige der vielen Verwendungen zu nennen. Laut Deutschem Wörterbuch der Gebrüder Grimm und Duden ist das Wort „Fortschritt“ von dem lateinischen progessus abgeleitet. In der französischen und englischen Sprache ist es im Wortklang weitgehend an seinen lateinischen Ursprung angelehnt.
Es erscheint sinnvoll, der Bedeutung des Fortschritts in den zusammengesetzten Begriffen nachzuspüren, um seine kulturprägende Macht zu erhellen. Die einfachste, aber neutrale Möglichkeit hierzu bietet der Duden. Er gibt als Bedeutung „ positiv bewertete Weiterentwicklung; Erreichung einer höheren Stufe der Entwicklung“ an. Es handelt sich demnach um die Charakterisierung eines dynamischen Geschehens, dem ein Wert im moralischen Sinn zugebilligt wird. Als allein stehendes Wort sagt „Fortschritt“ lediglich etwas über eine raum-zeitliche Orientierung des Zusammenhangs aus, in dem es verwendet wird und dabei wird ein lineares Zeitverständnis vorausgesetzt. Weiterlesen